Montag, 13. Juli 2015

Review: Terminator: Genesys

Review: Terminator: Genesys

Es fängt im Grunde mit einem sehr epischen Moment an: Eine Rede, die von niemand anderem als John Connor (Jason Clarke) in der fernen Zukunft des Jahres 2029 gehalten wird, führt zum letzten Aufstand der Menschheit gegen die Maschine Skynet und ihre untergeordneten Terminatoren.
Doch als die Menschen das Lager mit der ersten taktischen Zeitwaffe finden müssen sie mit erschrecken feststellen, dass Skynet einen letzten verzweifelten Versuch gestartet hat, um im Jahr 1984 die Mutter des Wiederstandsanführers, Sarah Connor, umzubringen. Eine T-800-Einheit wurde zurückgeschickt, um diesen Auftrag durchzuführen.
Unter den Freiwilligen, die sich dazu melden, in die Vergangenheit zu reisen, um Sarah Connor zu retten, befindet sich auf Kyle Reese (Jai Courtney), der Langjährige Weggefährte John Connors.
Was Fans der ersten beiden Teile der Filmreihe bis hierhin nur all zu gut kennen, verändert sich in dem Augenblick, als Reese sich im Raum-Zeit-Nexus befindet und mit schrecken beobachten muss, wie eine bislang unbekannte T-5000-Einheit sich von hinten durch die Menge schiebt und John angreift. Und danach beginnt die Zeitlinie in sich zusammenzubrechen und alles ist anders, da Reese Erinnerungen von einem Leben mit einem mal erfährt, dass er nie geführt hat. Das wichtigste dabei ist aber eine besondere Nachricht: Genesys ist Skynet. Du kannst Skynet aufhalten, kurz bevor es geboren wird.

Als er dann an seinem Ziel, dem Jahr 1984, aufschlägt ist die Geschichte schon allein dadurch verändert, weil er anstelle den T-800 zu erlegen von einem T-1000 erwartet wird, der ihn direkt angreift.

In der Zwischenzeit erfährt der ebenfalls erst kurz vorher gelandete T-800 ebenfalls eine besondere Überraschung, weil ein deutlich älteres Modell seiner Baureihe (Arnold Schwarzenegger) ihm kurzerhand dadurch unterbricht, indem es ihm sagt, dass es keine Kleidung brauchen würde. Der Fabrikneue T-800 wird überraschenderweise von einer unbekannten Person nach einem entsprechend kurzem Faustkampf aus der Ferne erschossen.

Und Kyle Reese muss sich, während er vor dem T-1000 flüchtet, und dabei seine bekannten Szenen der Kleidungsrequirierung durchlebt, der Tatsachen stellen, dass sein Auftrag sich dadurch verändert hat, dass Sarah Connor (Emilia Clarke) nicht die Schutzbedürftige, unschuldige Frau ist, die er erwartet hatte, sondern bereits eine auf die jetzt folgenden Ereignisse vorbereitete und taffe Kämpferin ist, die vielmehr den Rollenwechsel vollzieht und ihn zur Damsel in Distress macht, die gerettet werden muss.

Was folgt ist ein Kampf im deutlich näheren Jahre 2017 um nichts anderes als das Ende von Skynet und den dann geschichtlich ungeschriebenen Sieg der Menschheit.

Bevor ich weitere ausführungen mache: Ich bin ein großer Fan der beiden ersten Teile der Filmreihe, welche als B-Movies nicht umsonst ihren Ruf als Klassiker unter den Science Fiction-Filmen spielen, da sie immerhin eine unserer typischen Urängste widerspiegeln, von der Maschine eines Tages ersetzt zu werden. Aber: Spätestens mit dem zweiten Teil von Terminator war klar, dass langsam aber sicher ein Problem sich ins Raum-Zeit-Kontinuum einschleichen würde. Skynet schickte einfach fröhnlich weitere Terminator-Einheiten auf unterschiedlichem, technischen Stand durch die Zeit zurück in die Vergangenheit, um die Connor-Familie an irgendeinem Punkt der Geschichte auszulöschen und somit stellte sich dann die Frage doch irgendwo: Wenn Skynet letzten Endes auf Technologie aus der Zukunft basierte, die in die Vergangenheit geschickt wurde, um mehrfach wieder vernichtet zu werden, wieso konnte diese Technologie nicht aufgehalten werden und eine andere Zukunft erzeugen? Genesis spielt jetzt mit der Frage nach der anderen Zeitlinie, indem Kyle Reese eine Vergangenheit erlebt, in der Mehrfach rumgepfuscht wurde. Sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Zukunft. Von daher ist es gar keine so schlechte Idee, dass innerhalb des ganzen timy-whimy Zeitgeklumpes mit einem Mal der große Oberbösewicht, Synet, als Gesicht niemand anderen als den letzten Doktor, Matt Smith, als Darsteller bekommen hat.

Es gibt zwar einige Logiklöcher im Skript, wie den eher unentschlossen von der Brücke hängenden Schulbuß, aber letzten Endes handelt es sich hierbei um einen Action-Film in erster Linie. Und dieses spezielle Genre ist nicht unbedingt für besonders gut durchdachte Plotz bekannt.
Wer Popcornkino mag wird aber in den 126 Minuten sicherlich gut unterhalten werden.

Und letzten Endes muss man sagen: Es ist Arnie in seiner Paraderolle. Ob jetzt als „altes, aber nicht veraltetes“ Modell, oder nicht. Hier wird eher der Fan, als der Filmkritiker angesprochen.

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