Montag, 25. April 2016

Rezension: Akihisa Ikeda: Rosario+Vampire Band 10

Cover: Akihisa Ikeda
Rosario+Vampire Band 10
Verlag: tokyopop
Damit hätten wir jetzt eine zentrale Zäsur in der Geschichte von Rosario+Vampire erreicht. Mit dem 10 Band endet nämlich der Erzählstrang, der als „Season 1“ inoffiziel betitelt werden muss. Der Grund dahinter lag Publikationshistorisch darin begründet, dass das Manga-Magazin, in dem die Geschichten rund um die Yokai-High in der ersterverwertung abgedruckt wurden, eingestellt worden ist. Doch genug des kurzen Ausflugs zum Hintergrund des Ganzen. Schauen wir uns das Corpus Delicti doch mal genauer an.

Der Erzählstrang, in dem Kyoko, die Cousine von Tsukune Aono, rätselhafterweise auf dem Schulfest der Yokai High aufgetaucht ist, wird weiter geführt. Wie man sich vielleicht noch erinnern kann, führte sie ein kleines Päckchen mit sich, dass in diesem Band zur Gefahr wird: Enthalten ist nämlich der Spiegel der Lilith, welcher jeden Yokai dazu zwingt, sein wahres Gesicht zu offenbahren. Die Folge daraus ist, dass die Schule von einem Haufen Schülern, die zum einen dazu gezwungen wurden ihre wahre Gestallt zu offenbaren (wir erinnern uns: Eine der Aufgaben der Yokai High war es, Schüler darauf vorzubereiten, sich in die Menschenwelt zu integrieren, weswegen eine der Hauptregeln der Schule es vorsah, das permanent ein Menschenkostüm getragen wird) zum anderen aber werden dabei aber als direkte Folge auch alle Resentiments, gut gehüteten Aggressionen, verborgenen Gelüste und unterdrückten Bedürfnisse dazu gebracht frei auszuleben. Die direkte Folge daraus ist der Umstand, dass die Schule in Schutt und Asche zerlegt wird.
Als Resultat daraus wechselt die zweite Geschichte in die Menschenwelt: Das die Yokai High wieder erichtet werden muss, sieht sich die Schulleitung dazu gezwungen, sämtliche Schüler nach Hause zu schicken. Tsukune begeht den verhängnisvollen Fehler, seine Adresse an seinen „Harem“ zu geben (eigentlich mit dem Gedanken, dass sie auf dem Weg schriftlich in Kontakt bleiben können.) Dummerweise entschließen sich die Yokai-Mädchen unabhängig voneinander dazu, ihren Angebeteten in die Menschenwelt zu folgen und verursachen auf diese Weise ebenfalls nichts als Ärger, weil hier der bislang unter der strengen Aufsicht der Schulleitung nicht vollendete Eklat dann endgültig ausbricht und die Mädchen untereinander dazu übergehen sich offen zu duelieren.
Die abschließende Geschichte macht dann schließlich nocheinmal einen Zeitsprung zurück und erzählt eine Begebenheit, die irgendwann vor Band 5 angesiedelt ist. Und zwar begegnet Moka hier einem anderen Yokai, der von sich sagt, ein Vampir zu sein und sie an die Traditionen und Regeln der Vampire erinnert. (Die wichtigste dabei ist, dass Vampire nur untereinander heiraten, um ihr Blut entsprechend rein zu halten und verpöhnte Halbblute, die als Schande für die Art angesehen werden, zu vermeiden.) Wichtig hierbei ist nur eines zu wissen: Auch Tsukune wird am Ende von Vampir-Moka (der bösen Version) auf seinen Platz verwiesen. (In entsprechend handgreiflicher Pose, wie man es von ihr gewohnt ist.)
Die Geschichten folgen dabei dem altbekanntem Muster, das sich aus der üblichen Moster of the Week-Prügelei definiert. (Auch wenn die Skala der jeweiligen Monster of the Week-Situationen noch einmal eine Spur anders ist, als sie es ohnehin schon war.) Zentral dabei ist, dass hier allerdings alles aufgefahren wurde, um noch einmal die Beziehungen der einzelnen Charaktere untereinander in ihrer jeweiligen absurden Konstellation aufzuzeigen. (Und die damit verbundene Zerbrechlichkeit.) Schnell, seltsam und immer wieder zum Schmunzeln verführend. Grundsätzlich also so aufgestellt, dass hierbei der eigentlich tragische Aspekt nicht zu sehr im Vordergrund steht. (Man muss halt immer bedenken, dass die hier aufgeführten Geschichten eben nicht überzeichnet sind, dabei aber immer wieder die Krux mit dem Erwachsenwerden anschneiden. Speziell in der Hinsicht, dass gerade hier darauf hingewiesen wird, dass mehrere Entschlüsse in der Zukunft vom Hauptcharakter eingefordert werden.)

Fazit

Dieser Band ist nett. (Und nein, ich meine damit nicht die sprichwörtliche kleine Schwester von etwas anderem.) Es wird mit dem großen Beziehungsdrama der Haramthematik in diesen Geschichten noch einmal aufgefahren, was eigentlich die ganze Zeit über der zentrale Faktor der Geschichte war. Allerdings immer forcierter und mit verschiedenen Ebenen von „Kriegszustand“. Im Grunde genommen bekommt man noch einmal einen letzten vermeitlichen Blick darauf, dass diese gesammte Beziehungskostellation zwischen den Hauptcharakteren eigentlich nur darauf gewartet hatte, als nächstes zu explodieren. Und es wird noch einmal darauf hingewiesen, dass das Leben weitergehen wird, wenn die Zeit zum Spielen vorbei ist. Allerdings muss man hierbei eines sagen: Wenn man schon in einer Situation von vermeitlichem Ende jegliche Hemmungen von endgültigem Fanservice fallen lässt, sollte man es auch Konsequent tun. Auf einer sehr plumpen Ebene wird nämlich hier mit Erotik gespielt, wobei auf unglaubwürdige Weise die finalen Details verborgen bleiben. Das ist Schade. (Aber würde vermutlich die eigentliche Zielgruppe verstören.)
Von daher ist dieser Band alles in Allem ein netter Abschluß. (Auch wenn die Serie natürlich eine Fortsetzung nochmal erfahren konnte.)

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