Montag, 14. November 2016

Rezension: Katsuhiro Otomo: Der Killer-Satellit (Akira 06)

Cover: Der Killer-Sattellit
Akira 06
Verlag: comicArt/CarlsenComics
Und weiter geht dieser komische Ritt, den die Geschichte rund um Akira ausmacht. Der sehcste Band der Reihe ist letzten Endes grob in zwei Abschnitte Einteilbar, was die Handlung angeht:
Teil Eins würde ich mit „Der Mutant der aus der Kälte kam“ grob umschreiben.
Nachdem Tetsuo im letzten Band die Kriokammer unter der alten Stadt geöffenet hat, beginnt das absolute Chaos erst so richtig auszubrechen. (in einem der vorherigen Bände stand, dass Akira unter Minusgraden gehalten würde, die im dreistelligen Bereich sich befänden.) Jedenfalls ist dabei ein Junge der großen Gefrierkammer entstiegen und das große Chaos bricht aus. Die Militärs versuchen sich selbst vor der Kälte zu retten und/oder das zu retten, was noch zu retten ist. Dadurch entsteht noch mehr Ärger und gewallt und gegen Ende weiß keiner mehr so genau, wer auf wessen Seite eigentlich steht. Wichtig ist dabei nur eine Sache festzuhalten: Bis hierhin hatte der Colonel, der ja scheinbar die meisten Stricke in der Hand hatte und Quasi das Mastermind hinter der ganzen Verschwörung war, eigentlich den Weg der halbwegs rationalen Erklärugn gesucht: Davon nimmt er jetzt absstand und scheint sich zu einer ungewöhnliche Verzweiflungstat hinreißen zu lassen: Es kommt zum Einsatz des Titelgebenden Killer-Satelliten „Sol“ der mehrere Schüße auf Tetsuo und Akira abgibt, dabei in einem bestimmten Umkreis um seinen Einschlag für „Chaos und Zerstörung“ sorgt... und eigentlich auch nichts bewirkt.

Der zweite Teil der Geschichte ist dann wieder etwas ruhiger, wenn auch auf einer hysterischen Ebene. Notstandsgesetze sind in Kraft getreten und die Öffenltichkeit ist weitestgehend lahmgelegt. Jetzt kommen einige bislang nur angedeutete Organisationen ins Spiel, die scheinbar nochmal eigene Ziele verfolgen. Und irgendwie beginnt das Ganze gebilde der Geschichte bis hierhin ein wenig unübersichltihc zu werden. (Einfach weil sich mit einem Mal Schichten offenbaren, die man bis dahin nicht gekannt hatte. Und die große Trophäe „Nr. 28“ ist immer noch „nur“ mit einem großen Fragezeichen verbunden, auch wenn man weiß, dass es Akira ist. (Aber immer noch nicht weiß, warum Akira so wichtig ist.)

Der Band ist insofern verwirrend, weil man einfach hier irgendwo den Faden als Leser endgültig verliert und dabei nicht mehr weiter weiß. Sicher: Die Tatsache, dass das Erwachen Akiras einer Katastrophe von GAU-Format gleichkommt, ist nichts neues. Das kennt man bereits. Allerdings stellt sich hier halt eben die große Frage, wie man diesen ganzen Bereich noch einmal „anders“ gelost bekommen könnte. Von daher kann man jetzt in diese Moment wohl davon ausgehen: Die Welt der Akira-Reihe ist Dreckig, ihre Moral ist verwerflich und jetzt ist auch noch das größte Schreckgespenst aller Zeiten aufgetaucht und tritt wohl demnächst alles in Richtung Apokalypse. (Denn drunter geht nicht.)

Fazit

Ich würde mir eigentlich im Moment ein paar straigtere Elemente wünschen, die die Geschichte etwas entmystifizieren würden. Man bemerkt zwar, dass Katsuhiro Otomo mit dem Manga irgendwohin möchte, immerhin werden an dieser Stelle neue, bis dahin unbekannte Gruppen als Machtfaktor zusätzlich eingeführt, aber es bleibt alles auf der Ebene der nebulösen Andeutung behaftet. Der Grundlegende Spannungsbogen war bis hierhin eindeutig eine permanente Steigerung von Aktion. Allerdings kann die ganze Geschichte nicht auf diesem Niveau bleiben oder einiges wird auf die eine oder andere Weise für den Leser endgütltig unzugänglich werden. (Und wir wollen ja nicht, dass die werte Leserschaft frustriert die komplette Reihe abbricht, oder?) Wie gesagt: Mit diesem Band ist dieser Punkt erreicht, an dem Man als Leser wirklich endlich mal ein paar Antworten braucht, die man bis jetzt nicht geliefert bekommen hatte.

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