Montag, 12. Juni 2017

Rezension: Freitag der 31 (Hack/Slash Band 03)

Cover: Freitag der 31
(Hack/Slash Band 03)
Verlag: crosscult
So, ich greife gerade aus unterschiedlichen Gründen ein paar Serien wieder auf und versuche die dann auch hier im Blog weiter zu besprechen. Mit dem als „Freitag der 31“ bezeichnetem dritten Band veränderten die Macher hinter den Geschichten rund um Cassie Hack langsam aber sicher ihre bis dahin beibehaltene Erzählweise. (Unrsprünglich war Hack/Slash eine Aneinanderreihung von Mini-Serien, nicht mehr als 2 oder 3 US-Comichefte lang. Das wurde beigelegt, als mit Hack/Slash The Series eine fortlaufende, mehr oder weniger stringente Erzählung aufgebaut wurde.)

Doch das ist nur der zweite Teil dieses dritten Bandes. Den Auftackt macht dabei macht ein weiteres Gesicht aus den späten 80ern, dass zwar grob in das Slasherbild von Hack/Slash hineinpasst. (Ich hatte in meiner ersten Rezension bereits Kritisiert, dass Slasher hier zu Untoten umgedeutet werden. Und das alles nur, um die Thematik des Tötens von eigentlich „nur“ psychisch gestörten, hochgefährlichen Individuen besser rechtfertigen zu können.)

In der Geschichte „Hack/Slash vs Chucky“ wird die Geschichte rund um Spring Break aus dem ersten Band noch einmal aufgegriffen, indem die Täterin dieser Geschichte, Laura, als schwerverwundete Person mit hochgradigen Verbrennungen Cassie und Vlad auflauert und mit Hilfe eines magischen Amulettes einen Körpertausch durchzieht, so das ihre Persönlichkeit im Körper von Vlad steckt und Vlad in der verbrannten Ruine, die einst Lauras Körper war.
Wie sich herausstellt hatte Laura diesen Trick aber nnicht allein gelernt (respektive in einer Bibel als Randkommentar gefunden) sondern bediehnte sich heir der Macht von niemand anderem als Charles Lee Ray, in der Popkultur besser bekannt als „Chucky: Die Mörderpuppe“. (Den sie natürlich hintergangen hatte, nachdem sie gelernt hatte, was sie lernen musste.)
Natürlich sind das beseelte Stück Plastik jetzt auf Rache und auf diese Weise kommt es zu einem – man möchte fast meinen verhängnisvollem – Bündnis zwischen der „Slasher“-Puppe und der Slasherjägerin. Problematisch ist nur, dass Laura letzten Endes ihre Rache an Cassie nicht darauf reduziert hatte, Vlads Körper zu stehlen, sondern dass sie ein Exempel statuieren will, dass jede Person mit einschließt, der Cassie in den vorausgegangenen Bänden geholfen hatte. (Und natürlich verspricht Cassie, dass sie Chucky nur dabei behilflich sein wird, zu sterben.)

In der hier abgebildeten ersten Geschichte aus „Hack/Slash: The Series“ geht es im Grunde darum eine ganze Menge Worldbuilding zu betreiben, dass bis dahin eigentlich ausgelassen wurde. Hier wird die Figur der Cassie Hack noch einmal aufgdröselt, während sie von einem gehäuteten Psychologen malträtiert wird und zum anderen werden im Anschluss ein paar Figuren eingeführt, die langfristig für die Serie von Bedeutung sein werden. Die Basis dieser Geschichte könnte nicht Klischeemäßiger sein: Ein erfolgloser Hairmetal-Musiker versucht sein Karriere einen Anschub zu geben,indem er seine Seele dem Teufel verkauft. Als Gegenleistung muss er regelmäßig Jungfrauenopfer bringen. (Wobei der Rest seiner Band untote Puppen in Transportkisten sind. Die mussten nämlich zuerst dran glauben.) Das hier ist eigentlich keine Geschichte, wie sie rund um Slasher im strengen Sinn erzählt wird. (Allerdings Pfeift Hack/Slash ja so oder so auf die entsprechende Definition des Slashers.) Viel mehr haben wir hier eine Geschichte mit gorßen alten Göttern, die jenseits der Zeit schon da waren, einem Haufen entstellter Wesen, die irgendeinem besonders schlechtem Fiebertraum entsprungen zu sein scheinen, und einigen Anspielungen auf Elvis und die Azteken-Kultur. Wie man das jetzt letzten Endes dann tatsächlich vernünftig einordnen kann, muss man abwarten. Die Ideen sind aber irgendwie schon da. Sie weichen nur sehr stark vom eigentlich erwartetem Geschehen ab.

Illustrationstechnisch fällt die Serie wie so oft unter „Geschmacksache“. Die „Hack/Slash vs Chucky“-Geschichte orientiert sich an einem stark realistischerem Stil auf der ganzen Ebene. Das heißt, wir haben hier alles so weit gestaltet in einer sehr dunklen Farbgebung, dass man das Ganze durchaus mit größeren Verlagen vergleichen kann. Der Bereich von „Hack/Slash: The Series“ hingegen ist in einem Stil gehalten (gerade bei der Colorierung) der gelegentlich kleineren Verlagen wie Devils Due Publishing geren Forgeworfen wird. Hier erinnert einiges an einen Stil, der ursprünglich irgendwo zwischen japanischer Anime-Art und dem Cel-Shading von Nintendos „The Wind Waker“ einzuordnen ist. Das Ganze wirkt stellenweise aufgrund des Hintergrundes der Geschichte manchmal ein wenig deplaziert. Jedoch, wenn man anstelle einer Detailverliebten kleinstverordnung sich die gesammte Geschichte ansieht, wirkt es dennoch sehr stimmig. Das heißt, selbst wenn DDP hier eventuell aus der Not eine Tugent gemacht haben sollte, so wurde die Wahl dennoch nicht vollständig verhunzt dargebracht. (Und gerade aus meiner Perspektive hat gerade dieser doch sehr spezielle Stil in der gesammten Gestaltung den großen Reiz der Comics von Hack/Slash ausgemacht, weil ich „damals“ erst zum Start von „The Series“ auf die amerikanische Erstveröffentlichung aufmerksam wurde.)

Fazit

Grundlegend bleiben bestimtme, kritisch zu betrachtende Aspekte natürlich weiterhin bestehen. Slasher sind halt keine klassischen Filmmonster, sondern unverständliche, aber menschliche Wesen, die das nackte Grauen auslösen. Von daher ist und bleibt dieser Teil der Welt von Hack/Slash etwas, wo man als Fan sich überlegen sollte, ob man das wirklich so interpretiert sehen möcht, zumidnest was die Filme angeht. Dementsprechend unpassend scheint auch die verbindung mit dem Chucky-Franchise ersteinmal. Wenn man aber jenseits dieser Sache sich einfach nur die Story ansieht bleibt alles insgesamt aber eine Runde, unterhaltsame Erzählung, die zwar noch Stellenweise nicht gänzlich zu Ende konzeptioniert wirkt – gerade weil man hier vom Ursprünglichen Kurzgeschichten Tripp abweicht, eine Art „Scooby Gang“ schafft und dadurch mehr Verbindungen und Figuren einführt, mit denen die Geschichte spielen will/muss. Trotzdem bleibt dieser Anfang insgesamt eine sehr schöne, düstere und stellenweise bitterböse gestaltete Bildergeshcicht,e die Spaß macht und sich gerade deswegen lohnt.

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