Sonntag, 2. Mai 2021

Ein weitere Schritt auf meiner multimedialen Phänomen-Leiter: Podcasting

 


Okay, damit sollte ich jetzt gerade eure Aufmerksamkeit haben. (Und dabei mache ich jetzt „nur“ Werbung für ein anderes Podcast-Projekt.)

Der gute Michael Jaegers hatte im Februar auf Twitter nach interessierten Mitspielern für einen Oneshot „Mietling auf Abwegen“ gesucht. (Und ist anschließend nicht schnell genug weggelaufen, nachdem ich mein Interesse zum Ausdruck gebracht habe.)

Jedenfalls bin ich dann in einer illustren Runde von einer Gurkentruppe aus Mietlingen gelandet, die dann verzweifelt den Weg nach draußen gesucht hatte.


Und wenn ihr mich schon immer einmal gehobenen Unsinn reden hören wolltet, dann habt ihr jetzt in zwei Folgen des entsprechenden Let‘s Play die Gelegenheit dazu.


Der Tempel der vergessenen Götter Teil 1


Der Tempel der vergessenen Götter Teil 2


Ich wünsche euch viel Spaß dabei.

Dienstag, 5. Januar 2021

RPG Blog'o'Quest: Januar 2021


Okay, okay, okay…. Ich geb ja zu: Es ist nicht unbedingt die feine, englisch Art so lange zu schweigen und dann einfach mit dem Kettenbrief wieder ins Haus zu fallen. Aber mit irgendwas muss ich ja Anfangen. Oder?

Von daher hat mich gerade eben der Hinweiß von Infernal_Teddy auf die Blog‘O‘Quest von Greifenklaue aus dem ganzjährligen Winterschlaf aufgeschreckt.


1. Welches Rollenspielereignis war für dich am prägnantesten/lustigsten/einprägsamsten in 2020?


Ich glaube, wir müssen den rosa Elefanten im Raum nicht ansprechen: 2020 war ein Scheißjahr. (Und in Verlängerung drückte es nur weiter die Stimmung die das Jahr 2019 einem als pelzigen Beigeschmack auf der Zunge hinterlassen hatte. Aber ich schweife ab.)

Nichtdestotrotz: Ich war ja in meinem Freundeskreis die Person, die als erstes in Richtung Online-Rollenspiel vorgeprescht ist. (Somit gehöre ich jetzt nicht zu den Personen, die großartig von der Webcamflaute im Frühjahr betroffen waren.) Was ich halt festmachen kann ist die Tatsache, dass ich mit den bestmöglichen Möglichkeiten ins Jahr gestartet bin (abgesehen davon, dass die Festplatte meines Desktop-Rechners während des ersten Lockdowns den Geist aufgegeben hatte und ich eine ganze Weile warten musste, bis ich es schaffte das Ding zum nächsten Lizensierten Reperatur-Service zu bringen. (In der Zwischenzeit war dann mein Linux-Notebook wieder auf seinem Schreibtischständer das aktive Werkzeug der Wahl. Von daher: Klopfen wir auf Holz.)

Das prägnanteste an der Sache war, dass meine drei Gruppen (auch aufgrund leicht veränderter Arbeitsbedingungen einzelner Mitglieder) jetzt deutlich mehr Zeit dieses Jahr finden konnte, um zu spielen. In den Jahren davor waren wir froh, wenn wir einen Termin im Monat fanden. So konnte man sich einfach nur schneller mit einem Blick auf sämtliche Terminplaner abstimmen, welcher denn der nächste Tag sein sollte. Das hat vor allem der WoD-Runde gut getan, die je nach Konzentration und Laune der einzelnen SLs zwischen den Transivanien-Chroniken von Vampire: Dark Ages und der Technokratie-Runde hin und her schwankte. (Special Agent Aika Sito reiste um wenige Minuten in der Zeit zurück um erschossen zu werden. Und das auf Anraten des Doktors. Welche Vor- und Nachteile dieser Charakter hat und wie ich und der entsprechende SL diese umgedeutet haben, dürft ihr euch jetzt herauszufinden versuchen. Fakt ist nur: Ich hab den Mann aufgrund dieses Vorschlags dazu gezwungen sich durch einen Großteil der New-Who-Serie zu schauen. XD )

Und trotzdem: Ein Ereignis muss ich hier dann doch hervorheben. Während des ersten Lockdowns konnte ich einen Punkt von der To-Do-Liste abhaken: Labyrinth Lord mit Moritz Mehlem (dem ollen glgnfz.) gespielt haben wir eines der Abenteuer aus den Larm-Chroniken. Und auch wenn das ganze Moritz-Typisch mit dem totalen Wipe-Out der Gruppe geendet hatte meinte Moritz, dass er zumindest uns dann die Chance geben wollte, die letzten Räume inoffiziell mit den Figuren aus einem anderen Zeitstrahl dann zu betreten. Ich glaube ich hatte den Rest der Gruppe überrascht (schon vorher war mir am Aufbau des Dungeons eine schneckenhausartige Anordnung der Räume aufgefallen.) Und als wir dann im allerletzten Raum in einer Sackgasse steckten und sämtliche Wahrnehmungsproben vergeigten, wandte ich mich an den klerikalen Charakter der Gruppe und fragte ihn, was die örtliche Hausgottheit „Taxon“ zum Thema Sackgassen im Leben sagen würde. (Wir hatten kurz vorher eine kommentierte Fassung der Lehren eben jenes Gottes gefunden die der der entsprechende Charakter jetzt mit sich trug, um sie später an eine entsprechend qualifizierte Person weiterzureichen.) Moritz lapidare Antwort „Streng dich an“ nahm ich in dem Fall wörtlich.

Mal schauen: Vielleicht kriege ich 2021 eine entsprechende Runde Numenera unter Mhaire Stritter hin. (Okay, letzteres ist schon extrem unwahrscheinlich. Aber irgendwelche Ziele sollte man ja setzen, um dann die Erwartungen runterzuschrauben. XD )


2. Wie oft bist Du 2020 zum Spielen gekommen? Was wurde am meisten gespielt, welche Systeme hast Du neu kennengelernt? Wie hoch ist die Onlinequote?


Ähm… oft? Also: Ich hab keine Zahlen zur Hand, aber im Vergleich zu 2019 haben hier die Internetleitungen Rollenspielbedingt wirklich geglüht.

Platzhirsch dabei war eindeutig die WoD-Runde. Wobei ich jetzt nicht genau sagen kann, ob wir mehr Dark Ages oder Technokratie gespielt haben. Ich würde zwar auf die Technokratie-Chronik tippen, aber dafür müsste ich wirklich jetzt in den einzelnen Notizen Strichliste führen.

Jedenfalls hatte ich jede Menge Spaß, gerade weil sich einige Umstände zu meinen Gusten auf dieser Ebene gehoben haben.

Einzig mit der Warhammer-Runde hatten wir eine Ausnahme gemacht, als die Infektionszahlen hier in NRW gerade etwas niedriger waren. Aber da war sich jeder der äußeren Umstände in denen wir alle jeweils stecken bewusst. Und wir haben sofort, als es in den Nachrichten wieder hieß, dass die Gegend hier (Kreis Wesel, Duisburg, Oberhausen, Mülheim a.d.R., Essen) erneut zum Hotspot wieder auf Discord umgestellt. Ich denke so langsam entwickelt jeder mit dem Kram seine Routine.


3. Welches RPG-Produkt 2020 (aber nicht unbedingt aus 2020) ist Dein Produkt des Jahres?

Die Frage ist… schwierig. Der Punkt ist, dass ich zwar Geld ausgegeben habe, aber nicht unbedingt Zielgerichtet fürs Rollenspielhobby. (Viel mehr in Pinsel, Farben und „Männekes“, wie meine Mutter meine wieder erwachte Liebe zu Miniaturen gerne bezeichnet. Und da wird wohl auch im neuen Jahr noch einiges ins drumrum fließen. Ich male zwar kriechend (wer meinen „Fortschritt in dem Bereich sehen will, kann sich auf Instagram gerne das ganze antun), aber halt eben auch mit einem ständigen Bedürfnis dabei „gut“ im Rahmen meiner Möglichkeiten zu sein. (Und eventuell besser zu werden.)

Wenn ich das so runterbreche: Ich habe relativ spontan die Frostmaiden-Kampagne für D&D5 erworben. Zusätzlich kamen noch das PDF von Humblewood sowie „Mietling auf Abwegen“ und „Epoch“ hinzu. (Letzteres hat einen Grund, über den ich noch nicht reden will, weil Ankündigungen ständig an irgendwas anderem scheitern.) Ach ja: Und der Würfel Adventskalender von Q-Workshop natürlich.

Ich würde zähneknirschend dabei Humblewood hervorheben, wenn es um eine Empfehlung ginge. Aber mehr auch nicht.


4. Welcher Blogartikel, welches Video, welcher Karneval Deiner RPG-Kollegen (also quasi der Blogosphäre) hat Dich 2020 am meisten geflasht?

Ich muss ehrlich sagen: Abgesehen von einem gelegentlichen „Ins Forum linsen, was denn aktuell Karnevals-Thema ist“, habe ich recht wenig mit dem Blog-Netzwerk verfolgt… eher gar nichts.

Wenn überhaupt hatte ich hier und da mal einen kurzen Blick in die Videos von Orkenspalter TV geworfen und bin ansonsten auf Twitter Leuten auf die Fortpflanzungsorgane gegangen.


Von daher… wenn ich irgendwas im Moment besonders loben muss, dann wären das für mich:

*Die Borbarad-Kampagne in Orkenspalters Bventurien. Aus irgendeinem Grund scheint Ulisses Spiele wirklich Angst vor dieser Kampagne zu haben, dass sie es noch nicht mal wagen, die Veröffentlichungen in irgendeiner Form als PDF zum verkauf zu stellen. (Was es extrem schwierig macht, sich den entsprechenden Plot in irgendeiner anderen Form lesender Weise zu Gemüte zu führen. Wirklich viel mehr bemerkenswertes scheint DSA jedenfalls bis heute nicht hervorgebracht zu haben.)

*Humblewood bei den Orkenspaltern. (Mhaire Stritter hatte mich im ShouldUp-Format auf das Spiel aufmerksam gemacht. Und ist somit daran Schuld, wenn der Sphaerenmeister entsprechende Bestellungen in diese Richtung in meinem Account finden sollte.)

*Sunshine Falls im Podcast von Michael Jeagers. Ich bin mir noch nicht sicher, ob das System wirklich das schafft, was es will. (Oder einfach nur daran vorbeischrappt und immerhin ein halbwegs brauchbares Grusel-System zurücklässt.) Aber das werden wir noch abklopfen.


5. Welches sind die Medien 2020 für Dich? Bester Film, beste Serie, beste Buch, beste Comic etc.?

Oje… Medien 2020. Eines vorweg: Ich werde jetzt über Medien Reden, die ich 2020 konsumiert habe. Das heißt aber nicht, dass sie auch 2020 wirklich herausgekommen sein müssen.


Bester Film: Eindeutig der Kurzfilm „Bloodmachines“, der mein erstes auf Kickstarter unterstütztes Filmprojekt ist. Im Kern handelt es sich hierbei um eine Settingausbau des Musikvideos Turbokiller von Carpenter Brut. Ja: Das Ganze ist im Kern einfach nur ein zu lang geratenes Musikvideo. Aber die Bilder, die der Film mit eben genau diesen Mitteln produziert sind unglaublich überzeugend. Schaut euch das Ganze einfach mal an, wenn ihr die Gelegenheit dazu habt. Der Film macht einfach nur Spaß anzusehen.


Beste Serie: The Madalorien. Der mir (trotz gewisser Schwächen hier und da) seit langem mal wieder das bot, was für mich letzten Endes Star Wars ausmacht. (Auch wenn ich immer noch nicht die letzte Folge gesehen habe, weil ich immer noch die zerstörung der Silvercrest nicht verdaut bekommen habe.)


Beim Buch muss ich im Moment leider passen. Irgendwie verschiebt sich meine Erinnerung an das gelesene dieses Jahres mit dem gelesenem vom Jahr davor. Von kann ich zwar ohne mit der Wimper zu zucken die Wh40K-Romane mit den Battlesister der Adeta Sororitas im Fokus absolut empfehlen. Aber ich weiß nicht mehr, wann ich die gelesen hatte.


Comics: Das kriege ich tatsächlich etwas besser hin: Im Schwerpunkt habe ich dieses Jahr nämlich erstmal meinen Klassiker-Pool an Comics (es fehlen zwar immer noch Titel, von denen ich weiß, dass ich sie hier ins Bücherregal integrieren muss, aber es entwickelt sich so langsam) etwas ausgebaut. Ich hatte ja auch schon während des ersten Lockdowns auf Sunstone aufmerksam gemacht, das ich absolut empfehlen kann. So sind aber auch die ersten Bände der Franko-Belgischen Reihe „Die Schiffbrüchigen von Ythag“ hier endgültig eingetrudelt. (Die ich schon etwas länger auf meiner Wunschliste versteckt hatte.) Und die Mangareihe Monster habe ich in einer aktuelleren Druckauflage verfollständigt. Aber auch die Reihe „Ex-Arm“ konnte Punkten. (Während Aposims auf sich warten lässt.)

Aber all das ist im Grunde nicht „mein Highlight“. Da bin ich zugegebenermaßen dieses Jahr ein wenig in die finstere Gedankenecke abgesunken. (Und habe etwas niederen Bedürfnissen nachgegeben.)

Wie ein paar sicher noch von dem Blog hier wissen, bin ich ein Fan von Brian Polidos Serien „Lady Death“ und „Chastity“ (im Grunde genommen von allen Sachen, die Chaos Comics in den 90ern herausgebracht hatte.) Ende 2019 bin ich darüber gestolpert, dass Brian Polido die Rechte an seiner Kultfigur „Lady Death“ zurückerworben hatte. (Und seid 2015 unter dem Label „Coffin Comics“ erfolgreich einige Kickstarter herausgebracht hatte.) In dem Zusammenhang habe ich auch den Begriff „Bad Girl Art“ welcher eine Bewegung der 90er Jahre zusammenfasst, die weibliche Anti-Superheroen in den Fokus gesetzt hatte, die vor moralisch mehr als fragwürdigen Entscheidungen nicht zurückschrecken und dabei sich die Finger schmutzig machen. (Ach ja: Und dabei auch noch eine Augenweide für den „Male Gaze“ sind… jedenfalls bin ich mittlerweile dabei meine Comicsammlung auch noch um die 90er-Reihe rund um Purgatory zu erweitern. Allerdings anders als bei Lady Death vollständig auf Englisch.)


Kurz gesagt: Mein Favorit in diesem Jahr war der Hardcoversammelband „La Muerta Lives vol.1“.

Da Pulido nur die Rechte für die Figur der Lady Death und einiger sehr eng damit assoziierter Anderer besitzt, ist er jetzt in der Verlegenheit einen neuen Kosmos mit neuen „Bad Girls“ auszufüllen, die in diesem Zusammenhang mit seiner bleichen Avatar-Schönheit interagieren können. La Muerta ist dabei – offensichtlich inspiriert von Tarantinos Kill Bill-Filmen und dem mexikanischen Dia de la muerta – einfach nur eine gewöhnliche Frau mit militärischer Vergangenheit, die – nachdem sie die Ermordung ihrer liebsten Anverwandten mit ansehen musste – sich auf einer tödlichen Vendetta befindet, vom einer inkarnation des Todes dabei geführt wird und immer mehr mit übernatürlichen Ereignissen sich konfrontiert sieht. (Feministinnen mögen sich hierbei drüber aufregen, soviel sie wollen. Mir gefällt die Geschichte.)


VideospielCloudpunk. Technisch war ich Anfang des Jahres unglaublich frustriert darüber, dass Cyberpunk 2077 immer wieder verschoben wurde. (Und ziemlich begeistert, als ich über diese kleine Perle gestolpert bin.) Das Ganze ist zwar zugegebenermaßen nur eine sehr kurze Geschichte für ein paar Nächte. Aber diese Erfahrungen „einer Nacht“ machen sehr viel Spaß. (Ich war eben sehr erfreut, dass das Ding rausgekommen ist und sehr kurz danach eine PS4-Variante angekündigt wurde. Und ja, in der letzten Zeit habe ich sehr viel Zeit mit Cyberpunk 2077 in der PS4-Vanilla-Fassung gemacht, aber da muss ich selbst nochmal nachsehen, wie sich das Spiel am Ende anfühlt. Und ich werde es noch ein zweites Mal vollständig angehen müssen. Ich habe nicht genug Freundschaftsprozente bei Silverhand, um den Reaper nicht zu fürchten.)

Montag, 23. März 2020

„Ausgerechnet an meinem Gebutstag!“ #werbeopferder80er



Als ich ein Kind war gab es diese Werbespot rund um den Kuchen-Riegel „Yes!-Torties“. In denen war der Verlauf eigentlich immer, dass ein Pärchen in irgendeiner Situation (meine Lieblingserinnerungen sind dabei eigentlich immer die Spots vom Campen), die vollkommen verregnet war in ihr „trautes Heim“ kamen und sie schmollend das Wetter mit einem „ausgerechnet an meinem Geburtstag!“ kommentierte. Der charmante Gentlemen von Welt griff dann in die Seitentasche seines Rucksacks, holte den noch verpackten Kuchenriegel hervor und präsentierte ihn anschließend mit einem verschmitzten Grinsen und einer kleinen Kerze drauf seiner angebeteten, die die Kerze ausblies. (Wie man die Geschichte danach weiter konnotiert, bleibt den schmutzigen Phantasien der hier lesenden überlassen.)
Warum ich ausgerechnet auf diese Kindheitserinnerung zurückgreife. Nun, das Wetter aktuell ist zwar schön. Soweit ich das durchs Fenster erblicken kann scheint die Sonne zu scheinen, aber: Wie wir alle wissen, tobt draußen die Infektionsgefahr durch Sars-Cov-2, dem neuesten Sprössling des Corona-Virus-Stammes, mit seiner ausgelösten Krankheit Covit-19. (Und dementsprechend lautete nicht grundlos der am meisten trendende Hashtag #staythefuckathome.)

Und da die Folgen dieses Umstandes mich gerade tatsächlich zu Hause für den Augenblick zur Tatenlosigkeit verdammen, könnte ich jetzt Maximal irgendwelche Abstrusen Posts über Geburtstage und ähnlich Mumpitz schreiben. (Während ich das Tippe bin ich tatsächlich versucht, diesen Artikel abzubrechen und stattdessen eine Zufallstabelle mit ein W20 tödlichen Krankheiten, die dir Pappa Nurgle an diesem Tag an den Hals wünschen kann zu tippen.) Aber das macht tatsächlich noch weniger Sinn. (Ganz davon ab freue ich mich im Moment auf ein paar Farbtöpfchen von „Coat D‘Arms“, deren Fantasy-Farbrange als die Farben kolpotiert werden, die GW vor 1998 als „Citadel“-Farbrange verkauft haben soll.) Insofern soll es eher etwas erbaulicher hier und heute noch zugehen.

Von daher habe ich einfach mal einen kurzen Blick auf die ganzen „Indoor“-Beschäftigungen geworfen, die Corona überhaupt erst möglich gemacht hat, und möchte einfach nur eine kurze Liste mit Links präsentieren, die wir in dieser Zeit gerade Kostenlos abgreifen könne.

Fangen wir also mit den Rollenspielen an: Leider ist mir Onyx Path mittlerweile durch die Lappen gegangen. Die hatten ja letzte Woche jeweils für 24 Stunden von Montag bis Freitag jeweils eines ihrer 20th Aniversary-Systeme zum kostenlosen Download zur verfügung gestellt.

Aber, wenn man sich ansonsten noch so umsieht:
Ulysses Spiele, sonst ja immer mal wieder der Buh-Mann der Szene, haben ihre DSA5-Einsteigerbox, das Kinderrollenspiel Aventyr und die gesammte Kaphornia-Reihe auf „Pay what you Want“ gesetzt.
Der aus anderen Gründen andere Buh-Mann der Szene, Prometheus Games, haben ihre kompletten PDFs, die man über ihren Shop direkt beziehen kann, auf „Kostenlos“ geschaltet. (Normalerweise wären das ja eigentlich nur die Klassiker wie „Ratten!“ oder auch die erste Fassung von Elyrion gewesen, aber hey: The more, the merrier. Und da ich meine Spitze zunge aus selbst betroffenen Gründen nicht halten kann: Auf diese PDFs wartet man wenigstens nicht Jahrelang ergebnislos.)

Normalerweise mache ich ja um Amazon, respektive um alles, was ein Abo-Modell ist, einen großen Bogen. Nur: Die Amazon-Tochter Audible verschenkt ein paar ihrer Hörbücher als Ablenkung. Hierbei ist „nur“ ein normaler Amazon-Acount notwendig. Aber keines der lästigen Abos. (Nur um kurz aufzuzeigen, was dabei ist: u.a. die erste Staffel von Ghostsitter von Thommy Krapweis, die ebenfalls von ihm produzierte erste Staffel „Das Pummeleinhorn“, aber auch „Alien: in den Schatten“ und bekanntere Klassiker wie „Das Dschungebuch“ oder „20.000 Meilen unter dem Meer“. Klickt euch einfach durch, die Sachen sollten sich eigentlich für jeden lohnen.)

Wer einfach „nur so“ was zum lesen haben will sollte wohl oder übel einen Blick auf „DriveThruComics“ werfen. (Mir ist selbst nicht so ganz klar, ob diese Sachen jetzt „neu“ aufgrund von Corona dazugekommen sind. Nur hatte John Kovalic erst im jetzigen Zeitraum auf Twitter auf dieses Angebot aufmerksam gemacht. Und ja, man wird da aktuell regelrecht erschlagen.) Unabhängig davon hat aber auch Stjepan Sejik seine vielgerühmte Sunstone Reihe via Twitter und Dropbox zur freien verfügung gestellt.

Aber auch für Leute, die Lieber mit ein paar Farben rumhantieren wollen scheint gesorgt zu sein:
Chaosium haben ein Call of Cthulhu Coloring Book herausgegeben und (auch wenn das jetzt Insider-Informationen für Newsletter-Abonenten sind) der Comicverlag „CoffinComics“ hat ein Bild ihrer Anti-Heldin Lady Death unbeaufsichtigt gestellt.

Das sind dann zwar jetzt für den Augenblick nur „kleine Wasserstandmeldungen“ (und ich bin mir sicher, dass ich einiges noch übersehen habe) aber eventuell hilft es dem einen oder anderen ja auch dabei, die derzeitige Zwangslage, die Hände in den Schoß zu legen, irgendwie zu überstehen.

Also, in dem Sinne: Passt auf euch auf und bleibt zu Hause. (Und versucht gesund zu bleiben.)

Montag, 30. Dezember 2019

2019: Kein all zu schönes Jahr.


Tja. Und damit sitze ich jetzt mal wieder mitten in der Nacht an meiner Tastatur und starre das mit Klischees überlastete Weiß eines lehren Textdokumentes an, während ich mir Gedanken über das im Sterben liegende Jahr 2019 nochmal durch den Kopf gehen lasse. Und was soll ich sagen: Irgendwie hinterlässt dieses Jahr einen sehr bitteren Beigeschmack.

Der Blog ist untot, Jim.

Fangen wir also einfach mal mit dem offensichtlichen an: Der Blog hier hat in diesem Jahr ziemlich gestottert, was die reguläre Motoraktivität angeht. Das liegt daran, dass ich ziemlich eingebunden wurde, was meine derzeitige Arbeits-Situation angeht und dabei dann immer sehr genau darüber nachdenken musste, was ich jetzt eigentlich machen möchte, wenn dann doch einmal Zeit für irgendwelche Hobby-Aspekte vorhanden war. (Um genau zu sein kam es dabei dann sehr oft auch einfach zu Momenten reiner Prokrastination. Sei es jetzt einfach willkürliches Youtube-Versumpfen oder eben Wikipedia-Hyperlinkgeklicke: Irgendwie entdeckte ich mich am Ende sehr oft dabei, dass ich eben nichts „sinnvolles“ mehr zustande bekam.) Das Ganze ist in gewisser Weise beschämend, aber leider der Fall, der sich nicht mehr ändern lässt. Ich muss jetzt für mich herausfinden, wie ich das Ganze anderweitig gelöst bekomme, um wieder auf den Sinnvollsten „Modus Operandi“ zurückzukommen. Aber: Was habe ich denn überhaupt hinbekommen?

Das Hobby und drumrum.

Fangen wir also erstmal mit dem offensichtlichen an: Vor einem Jahr hat mich der gute Infernal_Teddy ja dabei erwischt, wie ich schwach genug wahr, um mich wieder auf die Idee des Tabletop-Spielens einzulassen. Jetzt kam es dabei dazu, dass ich mir als erstes das soziale Netzwerk Instagram dadurch erschlossen habe. Und daran kann man dann im Grunde auch festmachen, wie wenig ich tatsächlich im Grunde geschafft habe. Wobei das eigentlich auch nur bedingt stimmt.
Hierbei muss ich ein wenig ausholen: Im Grunde wahr meine Faszination an 40K primär an die Fraktion der Sisters of Battle gekoppelt. (Und fragt mich nicht wieso: Die Töchter des Imperators vom Adeptus Sororitas haben in den 90ern irgendwie einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Daher habe ich jetzt eine Übergangsfraktion in Form der Chaos Space Marines, bestehend aus den Death Guard Miniaturen aus der Dark Imperium Grundbox und den „normaleren“ Chaos Space Marines der Schattenspeer-Box. Allerdings: Ich bin schon deutlich eher über die Miniaturen von Raging Heroes gestolpert. Und bin da irgendwo auf die Dunkel Elfen geklickt. Und dann noch Harpyen und diverse Lustelfen, die sich erstaunlich gut mit D&D irgendwie kombinieren ließen. Und somit stellt die fünfte Edition von D&D jetzt eine Form von Ausrede dar, warum ich diverse Miniaturen eher nach dem Aspekt des Gefallens einkaufe, als nach dem konkreten Nutzen in irgendeinem Spiel. Und in diesem Zusammenhang habe ich auch im Rahmen von verschiedenen Miniaturen Prokrastiniert: Ihr wisst noch gar nicht, wie viele Miniaturen im Zustand zusammengebaut und weiß Grundiert hier mittlerweile rumstehen. (Allerdings jetzt auch schon wieder grau und ungrundiert, da ich die Chaos Space Marines aus der Schattenspeerbox jetzt erst zusammengebaut habe. Ach ja: Und natürlich die Sisters of Battle Box. Ich habe von der allerdings eher zufällig noch ein Exemplar in der englischen Variante erbeuten können.) Jetzt muss ich natürlich zusehen, dass ich den ganzen Kram noch irgendwie bemalt bekomme. Aber das kann man dann auf Instagram verfolgen.

Aber wenigstens bin ich nicht gänzlich untätig geblieben was das spielen des Hobbys anbelangt: Hier auf dem Blog habe ich ja bereits die D&D-Runde bei Infernal_Teddy schon weitestegehnd verfolgt. Was fehlt sind jetzt allerdings noch drei Sitzungen mit den Ereignissen, die noch rund um das Schloss Ravenloft geschehen sind. (Ja: Wir haben diese Kampagne mittlerweile beendet.) Dazu laufen noch zwei weitere Runden, die allerdings nicht am Tisch, sondern ausschließlich online über entsprechende Programme laufen: Regelmäßig haben wir es bis hierhin geschafft die Halequin-Kampagne mit Shadowrun 5 Regeln fortzuführen. Und das auch noch mit erstaunlich wenig Feuergefechten, weil wir bis hierhin weitestgehend klug bestimmte Hürden genommen haben. Wir haben da zwar eine kleinere Unterbrechung, in der wir jetzt mit dem System „Beyond the Wall“ einen kurzen, studentischen Aufenthalt eines einer unserer Mitstreiterinnen in Japan überbrücken. Die andere Runde, eine oWoD-Runde, die Schwerpunktmäßig die Transylvanienchroniken verfolgt, kämpft im Moment mit den Tücken der bescheidenen Internet-Leitungen in Deutschland.

Jedenfalls freue ich mich im Moment darauf, eine gewisse Zeit Numenera ausprobieren zu können, was jetzt als Nachfolge für Strahd in den Startlöchern steht.

Die Consaison

Was ihr euch denken könnt ist ja der Umstand, das ich mich hier in NRW soweit es geht die meiste Zeit darum bemühe die Messen und Cons zu besuchen, die sich so ergeben. (Schon allein um manche Leute zu treffen, die man halt nur so etwa einmal im Jahr sehen kann.) Dummerweise hatten wir ja letztes Jahr das „Problem“ mit einem Mal an der Backe, dass die RPC nicht länger in der Form existiert. Und dementsprechend musste ich mir jetzt erstmal dieses Jahr ein paar neue Orte ansehen. Sei es jetzt die CCXP, die sich als ziemlich überteuert darstellt. (Und leider auch nur bedingt einen entsprechend interessanten Schwerpunkt setzt. Zumindest nicht so sehr, dass jemand wie ich mich jetzt unbedingt dazu gemüßigt fühle, um nochmal dahin zu gehen. Und das obwohl die Orkenspalter da eine ganz interessante Show geliefert haben.) Die Feencon hingegen war dann schon extrem überwältigend. Hierbei muss ich dann aber auch hinzufügen: Das lag vor allen Dingen daran, dass ich hier mit einer Erwartungshaltung heranging, die eher aus der Erfahrung mit der „Mitspielen“ entsprungen ist, welche das Blutschwerterforum einige Jahr lang veranstaltet hatte. (Und ich habe zumindest den Plan für mich gesetzt, dass ich im nächsten mal nochmal Feencon-Luft schnuppern will.) Und dann wahr da noch dieser kleine Umstand, dass Wesel das neue Nerdmekka in NRW werden will. Die Brettspielkiste, ein Laden der hier in Dinslaken beheimatet ist, hatte ja ursprünglich mit dem Uhrwerkverlag letztes Jahr ein neues Ereignis Namens „Eulencon“ angedacht. Nur das der Uhrwerkverlang dann Anfang des Jahres Insolvenz beantragen musste und sich somit die Idee der Eulencon noch einmal auf neue Beine stellen musste. Heraus kam die Niederrheincon. Und auch wenn hier natürlich noch einige Dinge fehlen (und ich keine Kaffee-Tasse mehr bekommen habe) wahr das trotzdem ein vielversprechende Ereignis. Wir müssen also nachsehen, was sich dabei noch so alles ergeben wird.

Videobombing, Baby.

Dieser Punkt ist jetzt ein wenig Lustig gemein. Allerdings hat er damit zu tun, dass ich mich eher zufällig in dem einen oder anderen Video online wiedergfunden habe. Insofern verlinke ich jetzt hier einfach mal den Kram, in dem ich mich wiedergefunden habe.

Den Anfang macht das OrkenspalterTV-Interview mit Ulisses Spiele, die so unglaublich viel Platz in Köln für sich ergattern konnten, das tatsächlich noch Platz für einen Eskape-Room und ein eigenes Streaming-Studio da war. Ich hatte das fragwürdige Vergnügen zu dem Zeitpunkt gerade an dem Stand-Teil von Yvis Nerd&Geek-Wolrd zu stehen und dort die entsprechenden Wahren zu bestaunen.



Dann hatte Thomas Michalski im Vorfeld der Feencon dazu aufgerufen (wenn man Lust auf „Unfug“ habe) im Dorp-Shirt zu erscheinen, um sich in einem entsprechend ablichten zu lassen. Heraus kam eine omage an Apples „Think Different“ Werbekampagne aus den 90ern, von der ich selbst noch nichts in der Form vorher gehört hatte. (Zugegeben: Meine aktive Apple Werbeclipphase lässt sich sehr stark auf die „Knutschkugel“-Werbespots rund um den iMac G3 herunterbrechen.) Jedenfalls habe ich mir es nicht nehmen lassen in diesem Clip, der den Grundgedanken von „Here‘s to the crazy ones“ aufgreift, ebenfalls in einem Bild auf einem Pfal zu hocken.



Und dann wahr da noch diese ein Zufallsentdeckung, mit der ich in dieser Form nicht gerechnet hatte. (Und die mich immer noch darüber nachdenken lässt, ob das Bild jetzt wirklich nur zufällig entstanden ist und reinsortiert wurde, oder ob da der mir selbstverständlich unbekannte Michael Jägers mehr wusste, was er da vor der Linse hatte. (Okay: Unbekannt meint in diesem Fall jetzt auch nur, dass ich nicht weiß, was für ein Gesicht sich hinter dem Namen versteckt. Die Stimme von Michael Jägers kenne ich mittlerweile aus dessem Podcast zur genüge.)) Jedenfalls wahr das schon eine ziemlich Überraschung, als ich meinen Hinterkopf in dem Trailer für die Niederrheincon 2020 entdeckte, wie ich da am Thomarillion-Stand mir Sachen ansehe. (Und vermutlich schon über den Erwerb der hellenistisch inspirierten Statuen nachdenke.)


The Ugly

Die unschöne Komponente dieses Jahr wahr eine Situation des Verlustes: Bei meinem Vater wurde im August ein bösartiger Tumor festgestellt, dem er Ende November erlag. Aktuell hängt dementsprechend meine gesammte Familie etwas neben der Spur und wir versuchen so nach und nach herauszufinden, wie es jetzt weiter gehen soll.
Nur der schmerzhafte Teil dieser Komponente ist für mich deswegen so bitter, weil ich meinen Eltern eine ganze Menge zu verdanken habe, was mein hier und jetzt angeht. Ich bin sicherlich nicht immer einfach gewesen, aber die Beiden haben immer Versucht mich nach Möglichkeiten zu unterstützen. Darum ärgere ich mich im Moment auch am meisten über mich selbst, weil ich hier nicht so ganz die treffenden Worte Finde, um zu beschreiben, wie es mir damit geht. Nur: Dieses Ereignis hat mich zu einem gewissen Grad ganz schön aus der Spur gerissen, auch wenn ich irgendwie versuche Ablenkung zu suchen. Sollte ich also in nächster Zeit einfahc nur sporadisch weiterhin hier nur bei Gelegenheit Dinge Posten, könnte es auch damit zu tun haben. Und sollten hier ein paar absurdere Themen eventuell folgen, könnte es auch damit zu tun haben, dass ich irgendwo noch etwas verarbeiten muss. Ich weiß, dass viele einen gewissen Heilungsprozess irgendwo sehen. Nur im Moment fühle ich mich innerlich einfach immer noch sehr leer.

Sonntag, 15. Dezember 2019

RPG-Blog-Q-Quest #51: Vorschau


Okay. Dieses Jahr bin ich ziemlich ins schleudern geraten, was das hier auf dem Blog veröffentlichen angeht. Das hat mehrere Gründe. Und ich kann aktuell noch nicht genau sagen, ob ich wirklich alle davon öffentlich machen will. Naja, aktuell besteht noch mindestens ein Tag, den man für einen Jahresrückblick verwenden kann. Dementsprechend heir jetzt „nur“ der Fragenkatalog zur Blog-O-Quest, den sich Würfelheld hat einfallen lassen.

1.) In knapp einen Monat beginnt das Cyberpunk -Jahr schlechthin. Wirst Du in 2020 eine Cyberpunk-Rollenspiel-Runde leiten oder in einer mitspielen?
Huh? Aktiv planen kann und will ich im Moment eigentlich nichts. Ich habe hier zwar durchaus mittlerweile ein paar Titel rumliegen, die sich genau mit diesem Genre auseinandersetzen (Cyberpunk war ja immerhin in Form der Neuromancer-Trilogie einer von zwei Titeln, die mich wieder dazu gebracht haben, Science Fiction zu lesen.) Allerdings: Meine aktuelle Tisch-Runde (in der ich nur als Spieler dabei bin) wird jetzt im neuen Jahr Numenera ausprobieren (schwerpunktmäßig, weil ich in einem Gespräch habe durchscheinen lassen, dass ich gerade Numenera habe ausprobieren wollte, aber auch, weil immerhin noch die beiden anderen Mitspieler sich soweit dafür ausgesprochen zu haben scheinen, dass eine Mehrheit für Numenera zustande kam) jetzt ist Numenera ja eigentlich Science Fantasy im Stile der Hyperion-Gesänge von Dan Simmons, allerdings könnte es dabei durchaus ein wenig in eine Richtugn gehen, die eventuell Cyberpunk streift. Das hängt halt eben alles von InfernalTeddy ab, der sich ja immerhin freundlicherweise dazu durchgerungen hat ein paar Abenteuer in dieser Welt zu leiten, welchen Tonfall er eventuell bedienen möchte.
2.) Auf welche Rollenspiel-Neuheiten freust Du Dich 2020 am meisten und warum?
Hier muss ich ehrlich gesagt eine Antwort schuldig bleiben: Ich habe gerade keinen so genauen Überblick, was eventuell 2020 auf den Markt kommt. (Zumindest solange es die analogen Spiele betrifft.) Allerdings muss man dabei auch noch hinzufügen: 2019 war bei mir sehr Kickstarter-Lastig. Dementsprechend warte ich auch noch auf sehr viele „Erfüllungen“ der meiner Pledge-Level. (Eines dieser Überfälligen Projekte, die ich selbst auch nur über einen Late-Pledge geordert hatte war das „Shinobigami“-Rollenspiel von Kotodama Heavy Industries. Einfach weil ich im Kern wissen möchte, was Japan – abgesehen von Cthulhu – sonst noch so hervorgebracht hat.)
Im Konsolen-Umfeld hingegen bin ich Aktuell vermutlich auf die gleichen beiden Titel gespannt, die jeder andere auch Erwartet: Cyberpunk 2077 von CD Projekt Red und Bloodlines 2. (Einfach weil Pokemon Sword/Shield schon dieses Jahr rausgekommen ist und ich im Moment noch im Gegrinde für den Endkampf festhänge.)
3.) Welche guten Rollenspielvorsätze hast Du für 2020?
Mehr spielen? Also im Grunde das, was ich jedes Jahr vorhabe und dann nur bedingt gewuppt bekomme.
4.) Planst Du 2020 ein eigenes Rollenspielprojekt? Welches?
Ja. Nein. Vielleicht: Ich habe ja hier auf dem Blog vor ein paar Wochen schon den ersten Artikel zu der Idee „Soma“ gepostet. Dieses Setting möchte ich eigentlich weiter auf und ausbauen. Ob und wie weit das Ganze dann in 2020 über die Bühne geht müssen wir mal schauen. Außerdem ist da immer noch die Idee mit „Your ol‘german Basterd in Space!“, die ich eigentlich immer noch angehen möchte. (Und die sehr viel mit einem Re-Read der alten Groschen-Heft-Romanreihe „Re Dhark“ zu tun hat, die ich von meinem Großvater irgendwann mal überlassen bekommen habe. Immerhin habe ich die Sammlung mittlerweile verfollständigt bekommen.)
Ach ja: Und durch den Wiedereinstieg ins Tabletop-Hobby letztes Jahr türmen sich hier mittlerweile auch die Miniaturen verschiedener Hersteller. Schwerpunktmäßig zwar GW, da 40K das Ziel ist. Aber darüber hinaus auch verschiedene Fantasy-Thematische Miniaturen von anderen Produzenten. Die wollen bepinselt werden. Und deswegen spiele ich auch mit dem Gedanken eventuell eine Artikel-Reihe über Miniaturen-Reviews zu machen. Aber das wird dann irgendwann kommen.
5.) Was willst Du im nächsten Jahr tun um neue Rollenspieler fürs Hobby zu gewinnen?
Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob ich dafür der kompetenteste Ansprechpartner bin. Klar: Man könnte jetzt den alten Witz vom „selber Zeugen“ bringen. Aber da ich auf dem Beziehungsmarkt der Ladenhüter bin, fällt diese Pointe natürlich flach. Falls sich eine Gelegenheit ergibt, etwas in dieser Richtung zu unternehmen werde ich sie eventuell nutzen. Aber manchmal denke ich das es besser ist, niemanden durch meine Präsenz zu verschrecken hilft auch schon weiter.
Bonus: Keine Frage, sondern die Aufforderung beim  8.Winter One Page Contest reinzuschauen und mitzumachen!
Schaun mer mal.
NOCH EIN PAAR WORTE ZUR QUESTE
Was ist die RPG-Blog-O-Quest?

Hier stellen sich (Rollenspiel-)blogger gegenseitig im Monatswechsel jeweils fünf Fragen zu ihrem Lieblingshobby. Ursprünglich organisiert von Greifenklaue und Würfelheld, sind inzwischen auch andere Blogger zu Fragenstellern geworden und geben entweder im Lückentext die Möglichkeit, eigenes zu ergänzen, oder konkrete Fragen zu beantworten
Wer kann teilnehmen?
Jeder, der Lust hat, die gestellten Fragen zu beantworten und in seinem Blog, Podcasts, Vlog oder ähnlichem mit einem Verweis auf den Ursprungstext zu beantworten, damit die Leser auch bei anderen Teilnehmern stöbern können.
Was sollten Teilnehmer nicht vergessen?
Dem jeweiligen Blog-O-Quest-Veranstalter einen Link zum eigenen Werk zukommen zu lassen, damit man diesen weiter verbreiten kann!
Was bringt das Ganze?
Hoffentlich den Bloggern Spaß beim schreiben, den Lesern ebenso Spaß beim Lesen und natürlich Einblicke in die Gewohnheiten und Ansichten anderer zum Hobby Rollenspiel. Idealerweise natürlich auch Inspiration für eigene Ideen.


Montag, 11. November 2019

Soma: Orakel bastelt sich ein D&D-Setting


"You see from lunar, we have lunacy and lunatic, and loony“ [Emilie Autumn: Girls! Girls! Girls!]

Okay… wo soll ich jetzt anfangen? Im Kern haben diese Zeichen, die jetzt gerade in die Tasten haue damit zu tun, dass ich irgendwann vor einer ganzen Weile angefangen habe die ganzen Miniaturen-Bemal-Streams bei OrkenspalterTV mir anzusehen. (Und dummerweise gehörte ich zu den Leuten, die früher in den 90ern schonmal ihre GW-Phase in Form von Space Marines und Waldelfen gehabt haben. Ergo ist es gar nicht mal so verwunderlich, dass ich irgendwann Rückfällig geworden bin im letzten Jahr.) Dummerweise muss man jetzt allerdings dabei noch etwas hinzufügen: Zentral gehöre ich zu denjenigen, die aktuell zwar Chaos bepinseln, aber eigentlich auf die Rückkehr der Sisters of Battle der Adeptus Sorroritas warten. Und damit verknüpft ist Mhaire Stritter noch für etwas anderes im Zusammenhang mit diesem Artikel schuld: Sie machte mich in einem ihrer Streams rund um „Mhaires Meditatives Malen“ in einem Nebensatz auf den französischen Miniaturenhersteller Raging Heroes aufmerksam. (Dieser hat nämlich eine ganze Reihe alternativer Miniaturen für die Sororitas.) Dummerweise klickte ich dabei aber auch durch das restliche Programm an Miniaturen und blieb irgendwo bei den Dunkelelfen hängen. (Und hatte sowas von keinen Bock in Age of Sigma einzusteigen.) Dummerweise spielte ich zu dem Zeitpunkt aber auch bereits D&D in der 5ten Edition. (Wo ich den erfolgreichen Abschluss hier auch endlich mal zusammenfassen muss.) Und auch wenn in der Tabletop-Szene aktuell das Spiel Frostgrave die Entschuldigung ist sich egal welche Miniatur auch immer zuzulegen bin ich dann wohl jetzt in der Rollenspielszene mit einem System hängen geblieben, dass meine Ausrede ist, um Miniaturen aller Art mir nach und nach einzukaufen. (Und dabei hatte ich D&D doch eigentlich schon nach Jahrelangem 3.5 abgeschworen gehabt.)
Wie auch immer: Den Vorstoß machte ein fünferpack Harpien und jetzt ein Jahr und diverse Kickstarter später habe ich immer noch keine Dunkelelfen, warte aber auch eine Unmenge Untote.

Und das wollen wir dann mal als Versuch eines Inspirationsanstoßes sehen: Ich bin zwar der Klischeehafte Elfenspieler hoch zehn, aber irgendwie war ich dabei noch nie ein Fan der klassischen „Hochelfen“. Insofern stellt sich für mich gerade die Frage, ob man nicht von den Drow als zentraler Dreh- und Angelpunkt einer Settinghistorie ausgehend eine etwas andere Gesellschaft hinbekommt. (Hochelfen dürfen ja meinetwegen gerne weiter existieren, nur das sie dann den gleichen Ansatz wie die Waldelfen darstellen: Sie sind eine spezielle Gruppe Abtrünniger, die sich von der Heimat losgesagt haben. Insofern habe ich mir auch den Arbeitstitel für dieses Setting, „Soma“, aus der Wikipedialiste von Mondgottheiten herausgesucht. Das alles sowohl unter dem Aspekt, dass ich verrückt genug bin ausgerechnet auf diesen Zug aufzuspringen. („Loony“), aber auch, weil die beiden im Kern stehenden Figurentruppen zwangsweise auf eine bestimmte Richtung hindeuten: Im Kern möchte ich mein Setting auf die Bedürfnisse der Dark Fantasy, also den Einflüssen des Horror-Genres auf die Fantasy, ausrichten. (Auch wenn ich befürchte, dass ich damit dann bestimmte Aspekte von „Ravenloft“ aus AD&D-Zeiten in Ermangelung sämmtlicher Kenntnisse über die Quelle „neu“ erfinde. Im übrigen gillt dabei auch die Tatsache nicht, dass ich „Curse of Stradh“ durchgespielt habe. Soweit wie ich das Abentuer verstehe handelt es sich hierbei weniger um eine eigene Settingswelt, sondern „nur“ um einen modernen Blick auf das ursprüngliche Abenteuer-Modul aus D&D-Zeiten.)

Also: Was schwebt mir vor? Ich möchte eine Welt/Umgebung schaffen, in der die Stimmung ganz stark in Richtung Horror geht. Mir ist bewusst, das D&D eigentlich den Status der High-Fantasy vertritt und damit eher dem Versuch entgegenkommt, Heldenhafter als jeder Held zu sein. (Und ich kann mich dabei nur immer wiederholen: Horror am Spieltisch ist eh unmöglich.) Aber selbst wenn man heldenhafte Fantasy-Figuren spielt bleibt immer noch die Möglichkeit einen bestimmten Ton zu treffen, indem ein Geist nicht nur einfach XP darstellt, sondern tatsächlich so etwas wie eine dunkle Bedrohung zumindest angedeutet bekommt. (Das wird für einige eventuell schwierig nachzuvollziehen sein, darum möchte ich hier ein Beispiel aus dem bislang immer noch besten Teil der Dragon Age-Reihe bemühen. Nämlich Dragon Age: Origins. Bis Heute hat Bioware in dem Bereich leider bei den anderen beiden Teilen hoffnungslos versagt.) Während die zukünftige Heldin von Ferelden in die tiefen Wege herabsteigt, um das Schicksal der Paragon Branka herauszufinden, kommen Sie und ihre Gefährten dem zentralen Geheimnis der dunklen Brut auf die Spur: Wie vermehrt sich die dunkle Brut? Begleitet von einer Zusammenfassung der entsprechenden Ereignisse durch die offentsichtlich Wahnsinnig gewordene Hespit erfährt man, dass die dunkle Brut weibliche Mitglieder der jeweiligen Spezies verschleppt und in einem Teilweise kanibalistischem Ritual eine Mutation herbeiführt, die aus Frauen sogenannte Brutmütter werden lässt. Ausgedunsene, riesige Gebährmaschienen mit Tentakeln, die sich nicht mehr vom Fleck bewegen können, aber unzählige Individuen der vermeidlichen untoten Monster gebähren. (Denn seien wir ehrlich: Die dunkle Brut ist eine Neuinterpretation des Fast-Zombie-Tropes.)

Die Frage lautet also: Wenn ich mir ein eigenes Setting zusammenschrauben will, was währe der zentrale Hebelpunkt, auf dem ich aufbauen würde. Und ich persönlich würde hier am ehesten um eine Mythologie herum alles aufbauen, die einige Zusammenhänge erklären würde. (Vergleichbar mit den ersten Magieren von Tevinter in Dragon Age, welche die goldene Stadt des Erbauers betreten hatten und diese dadurch korrumpierten.) Insofern haben wir hier gerade ein etwas verschwurbeltes Grundgerüst zu beachten: Meine Ausgangssituation sind vor allem Drow/Dunkelelfen und Untote im Sinne von animierten Skeletten, die sich eine Welt zusammen teilen sollen. Und die Frage steht natürlich im Raum, wie man den ganzen „Lolth“-Mythos, der irgendwie automatisch bei D&D teil der Drow ist, noch unter einen Hut bringen soll. Gelegentlich lohnt es sich hierbei dann tatsächlich auch mal einen Blick auf andere Settings zu werfen, welche ebenfalls über Drow verfügen, aber halt eben nicht die Forgotten Realms sind. In diesem Fall schwebt mir das einzige offiziell lizensierte Setting aus D&D 3.5-Zeiten vor, die „Kingdoms of Kalamar“. Im Kern muss man dabei sagen, stammen zwar alle Dunkelelfen in Kalamar irgendwie voneinander ab, gehören aber nicht unbedingt zueinander: Man kann sie dadurch unterscheiden, dass sie unterschiedlich tief unter der Erde leben. Und diesen Trick der unterschiedlichen Sub-Elfenvölker werde ich für meine eigene Stammmythologie selbstverständlich adaptieren.

Im Kern sehe ich aber ein sehr klares Problem: Lolth vs. Der Tod (TM) ist noch kein so starkes Thema für sich. Hierbei muss ich wohl ein wenig weiter ausholen: Im Kern ist der Tod einfach nur das Ende von allem. Stasis und Stillstand in einem bestimmten Zustand. (Es gibt einen guten Grund, warum Vampire als Analogie auf das Motiv ewiger Liebe verstanden werden.) Das Problem mit Lolth als Göttin ist da hingegen aber folgendes: Sie lässt ihr Volk der Drow nicht einfach „nur“ Leben. Sie testet Individuen aus. Probiert neue Verknüpfungen von verschiedenen Blutlinien und erschafft in ihren Augen „gefallene“ Individuen neu als ihre eigenen Diener, dämonische Mischungen aus Frau und Spinne und ewige Mahnmale der Schande, dass man die Tests der Spinnengöttin nicht bestanden hat. (Im übertragenenen Sinne kann man Sagen, dass Lolth das Konzept des von der Website „Suicide Girls“ proklamierten Schönheitsideals der „Bodymodification“ an sich darstellt. Leben, und damit verbunden auch Schönheit, als eine Kunstform, ein totalästhetisches Konstrukt, das erst in eine Form gebracht werden muss. Aber halt eben eine Verpflichtung der Unterwerfung unter dieses Ideal, das überhaupt erreicht werden muss.) Wenn wir den Tod als neutrale Kraft in diesem Gedankenkonstrukt jetzt begreifen wollen und Lolth von den Vorgaben her automatisch immer Böse ist, müsste man also eine dritte, und vor allen Dingen gute Kraft in das Gefüge einführen, auf dem wir dieses Setting jetzt gerade konstruieren wollen. (Und da der Tod als neutrale gesetzter Zustand der Stasis steht und Lolth als böser Zustand der Konstruktion, böte es sich also an das Leben selbst als einer Kraft des Gute anzusehen. Ich denke, dass sich hier am ehesten das Konzept einer Fruchtbarkeits-Gottheit anbietet. Und Unterhaltsamerweise bietet der Hersteller Tomarillion ein paar hellenistisch inspirierte Statuen-Miniaturen an, die auf antiken Göttheiten aufbauen. Ich denke also, dass ich aus der Statue von Aphrodite aus diesem Set etwas anbetungswürdiges für meine Ur-Drow machen werde.)
Auf diesem Weg hätten wir dann Leben, Tod und künstlich herbeigeführten Wandel als drei verbindende Elemente, welche zumindest die bestimmende Spezies der Drow verbinden.
Darüber hinaus muss ich allerdings auch noch erwähnen: Ich habe eine Schwäche für die in den 90ern aufgetretene Welle der „Bad Girl Art“. (Um ganz ehrlich zu sein: Ich versuche aktuell einige Serien aus der Zeit vervollständigt zusammenzutragen.) Der Punkt bei der ganzen Sache ist: Ich habe mit der Statue einer Fruchtbarkeitsgöttin und mindestens einer möglichen „Lolth“-Miniatur wenigstens zwei feste Bestandteile, die irgendwie das Szenario bestimmen werden, insofern überlege ich gerade ernsthaft etwas in Richtung „Lady Death“ mit ins Spiel zu bringen, um wenigstens dem Tod ein Gesicht zu geben. Und diese ganze Chaos an ersten Überlegungen riecht nach einem Krieg, der die Welt verändern wird.

Wie gesagt: Grundsätzlich will ich diese Welt erstmal in Prosa-Texten nach und nach zusammenschreiben, die so etwas wie einen Erschaffungsmythos meines Settings langfristig darstellen sollen. (Schlicht und ergreifend, weil ich eine Erklärung bereits halten möchte, warum diese Gesellschaften am Ende so funktionieren, wie sie funktionieren werden.) Aber zeitgleich werden dann auch immer wieder derartige Meta-Artikel wie dieser hier entstehen, die sich jeweils über erste Grundüberlegungen beschäftigen. Einfach weil ich mich auf diesem Weg dazu zwingen kann, überhaupt jemandem zu sagen, was in meinem Kopf vorgeht. (Und eventuell auch im Zweifelsfalle über Feedbakc hinweise zu erlangen, wo ich mich in meinen Überlegungen auf einem sehr seltsamen Eis gerade bewege.)

Mittwoch, 23. Oktober 2019

Review: Joker



Ich weiß ich weiß: Das US-Militär warnt davor, dass männliche, beziehungunfähige Mitglieder unserer Gesellschaft von diesem Film inspiriert werden könnten.

Wer ist der Joker? Das könnte man als so ziemlich die zentralste Frage im kompletten Batman-Kosmos bezeichnen. Und hierbei muss man eventuell ein wenig weiter ausholen: Denn eine wirkliche Antwort gab es in der Hinsicht im Comic-Umfeld eigentlich nie. Sicher: Es gab die Graphic-Novel „The Killing Joke“, auf die die meisten Filme dann auch irgendwie ihren Bezug genommen haben. (Gerade wenn wir uns dafür den von Jack Nicholson gespielten Joker in Tim Burtons Batman oder die entsprechenden zentralen Szenen aus der Origin von Harley Quinn aus Suicide Squad ansehen, hat man das Gefühl, dass hier sehr viele Gemeinsamkeiten bestehen müssten.) Andererseits gibt es aber auch die Idee, dass es noch nie einen Joker gab, sondern immer Drei verschiedene Personen „Der Joker“ zeitgleich sind, welche bei Bedarf ihren Wahnsinn über Gotham ausschütten. Und wir dürfen die eindrucksvollen Szenen von Heath Ledger aus „The Dark Knight“ nicht vergessen, in denen der Joker immer wieder eine andere Origin der Narben seines „Glasgow Smiles“ erzählt. Und auch die Serie „Gotham“ erzählt die Geschichte zweier Zwillingsbrüder, die über ein besondere Gas sich gegenseitig in den Wahnsinn treiben. (Wobei einer von Beiden von Anfang an psychopathische Charakterzüge zeigt.) In sofern ist die Idee, dass der Joker eigentlich keine Person, sondern viel mehr eine Art die Persönlichkeit überschreibendes Mem, eine Gehirn-Virus des Wahnsinns ist, irgendwo immer schon Teil des Film-Kosmos neueren Datums gewesen.

Der Film Joker erzählt uns die Geschichte von Athur Fleck. Einem erfolglosen Clown, der davon Träumt als Comedien durchzustarten. Zeitgleich hat er einen Gehirnschaden, der ihn immer wieder in den unpassensten Momenten dazu bringt, lauthals loszulachen. Zeitgleich kümmert er sich um seine pflegebedürftige Mutter, die ständig nachfragt, ob eine Antwort auf ihre Briefe an Thomas Wayne angekommen sei. Und das Ganze in einem Gotham, dass stilistisch irgendwo in den 70ern angelegt sein müsste.
Auslöser für die Geschichte dieses Films sind jetzt im Grunde zwei Szenen: Die erste ist die bereits aus den Trailern bekannte Szene, in der dem auf der Straße arbeitendem Athur das Schild von Jugendlichen gestohlen wird und er daraufhin zusammengeschlagen wird, als er versucht das entsprechende Schild wieder zurückzuholen. Die zweite Szene findet in der U-Bahn statt. Drei mittzwanziger Wall-Street-Juppies versuchen eine Frau zu belästigen, wobei Athur einen seiner Lachanfälle bekommt und anschließend beinahe von den dreien erneut Krankenhausreif getreten wird. Nur dass er diesmal mit einem Revolver bewaffnet ist und alle drei erschießt und anschließend vom Tatort flieht.
Was anschließend folgt ist eine Mediale Überrepräsentation des von den Medien als Moster dargestellten Killerclowns sowie einigen Bemerkungen von Personen wie Thomas Wayne, die dazu führen, dass immer mehr sozial abgehängte Individuen sich auf eine hochgradig anarchistische Art zu einer Clown-Bewegung formieren, die durch die Straßen zieht und Slogans wie „Kill the Rich“ skandiert.

Innerhalb dieser ganzen Geschichte beginnt ein langsamer, aber stetig wachsender, geistiger Zerfall bei Athur, der sich stellenweise in Phantasien über eine Affäre mit einer Nachbarin flüchtet und irgendwann gar nicht mehr so genau weiß, wem er jetzt eigentlich noch glauben soll. Am Ende bleiben eigentlich nur noch zwei Wahrheiten übrig: Die Reichen verdienen ihrem Erfolg einem großen, kosmischem Zufall, anstelle harter Arbeit. Und auf der anderen Seite ist eigentlich jedes Leben nichts anderes als ein beschissener Witz, über den nur niemand mehr lachen kann. (Somit ist die gewaltige Pointe auch eigentlich ein Mord vor laufender Kamera, der dann durch sämtliche Nachrichten geistert und ständig wiedergekäut wiederholt wird.)
Und zeitgleich brennen die Straßen Gothams, weil die Clowns ausrasten.

Für sich betrachtet ist dieser Film auch keine klassische Erzählung, wie ihn so viele andere DC-Filme ausmachen. Denn technisch gesehen muss man diese Erzählung eigentlich „nur“ als eine Aneinanderreihung von einzelnen Szenen betrachten, die zu allem Überfluß eher auf dem klassischen „und dann“ basieren. Also einfach nur eine Aneinanderreihung von einzelnen Szenen, in denen etwas passiert. Nur dummerweise funktioniert diese Aneinanderreihung von Szenen in ihrer eigenen Logik dermaßen gut, dass trotzdem eine funktionierende Erzählung dabei rumkommt. Einfach deswegen, weil hier jegliche Logik, die der „normale“ Zuschauer als „gutes Storytelling“ bezeichnen würde eh nicht mit dem Charakter des Jokers harmonieren könnte.
Insofern lebt dieser Film eigentlich nur davon, dass man in einer Aneinanderreihung von einzelnen Szenen seine eigene, persönlich-vojoristische Ader am geistigen Verfall des Jokers abarbeitet, ohne jemals wirklich auf die Idee zu kommen, was die eigentliche Pointe dieses gewalltigen, kosmischen Witzes ist, bei dem niemand mehr lacht. (Und im Grunde stellt sich anhand der Ausgangsposition eine sehr zentrale Frage: Gibt es überhaupt eine Szene, in der der Joker ein ehrliches Lachen führt.)

Im Grunde möchte ich zum Abschluss für mich bei diesem Film, den ich wirklich jedem ans Herz legen möchte, ihn sich anzusehen, nur noch zwei Dinge für mich festhalten: Ich möchte wirklich glauben, dass wir am Ende des Films den Witz nicht verstehen. Und zum anderen glaube ich, dass auch dieser Film nicht die Origin-Story des Jokers erzählt, sondern zum großen Konglomerat des „Mems“ gehört, welches vermutlich vom Joker selbst verbreitet wird um aufzuzeigen, dass jegliches Interesse an seiner Herkunft auch nur ein einziger Witz ist, dessen Pointe hochgradig subjektiv verstanden werden muss.