Dienstag, 31. Juli 2012

Rezension: Battle Angel Alita Band 7: Panzerbraut

Cover: Battle Angel Alita Band 7
Panzerbraut
Verlag: Carlsen Comics
Im letzten Band war Alita ausgezogen, um das wüste Umland des Schrottplatzes zu zivilisieren. Diesmal springt der Fokus allerdings erneut für den Anfang von Alita weg, um zuerst eine neue Figur in Form von Lou Collins einzuführen, eine hoffnungslos Naive, leicht chaotische Operatorin des G.I.B.s, die gerade ihren Dienst in der Zentrale von Zalem antritt und es sich dabei zuerst mit ihrem Chef verscherzt. (Jenem ersten Operator, der Alita durch den letzten Band gehetzt hatte.)

Der G.I.B. Erweist sich hier als unterfinanziertes Dreckslos, dass in irgendeinen Keller verband wurde und die einzigen Mitarbeiter, die Lou hat, sind ihr Chef und ein weiterer Mitarbeiter, der fürs Erste namenlos bleibt.

Der nächste Schritt in dieser Geschichte ist dann der erste Kontakt mit Lous Partnerin auf der Erde: Alita. Und ab hier beginnt die Geschichte sich zu verändern, weil immer wieder Eindrücke zwischen den beiden Welten ausgetauscht werden.

Alita ist als Tuned A1 zum ersten Mal seit 10 Jahren, wie wir hier erfahren wirklich wieder in Kontakt mit Desty Nova gekommen und es stellt sich darüber hinaus ebenfalls heraus, dass er tatsächlich in Kontakt mit den Bar Jack steht, was bislang nur vermutet wurde.

Aber auch ein altes Gesicht aus Alitas altem Leben taucht in neuer Gestallt auf: Kyomi, die Tochter des Barmannes, ist mittlerweile zu einer selbstbewussten Rotzgöre geworden, die jeden Mann um Hab und Gut im Glücksspiel bringt. Sie ist zusammen mit ihrem Hund Fury in die Wüste gekommen um Kaos zu treffen. Bei diesem Mann handelt es sich um ihr Idol, einen großen Unbekannten, der durch die Wüste zieht und die Welt mit seiner Musik verändern will.

Wie sich herausstellt, hat auch Kaos seine speziellen Gründe, um sich von der Zivilisation (oder als was man den Schrottplatz auch immer bezeichnen mag) fernzuhalten: Er ist Psychometriker und daher von der alten Zeit besessen. Und von Alita, wie er nur nach einer einzigen Berührung feststellt. Die Fähigkeiten, die er im Laufe der Zeit gesammelt hat, nutzt er jedenfalls dafür, um für Alita einen speziellen Dress zu schneidern: Ein Brautkleid.

Und der Rest ist dementsprechend aus irgendeinem Grund leicht klamaukig eingefärbt, weil Alita die ganze Zeit über in eben diesem speziellen Dress als Panzerbraut sich durch den Band kämpft.

Fazit

Bis hierhin war die gesamte Geschichte rund um Alita aktionlastig, mit leichten Romantikanstöße hier und da. In diesem Band haben wir dann eher die Aktion Komödie für den Romantiker. (Oder so ähnlich). Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber dieser spezielle Band hier war für mich schon immer ein wenig problematisch, weil er aus der ursprünglichen, eher dramatischen Konzeption der gesamten Storyline rund um Alita einfach nur direkt ausbrach. Ich weiß nicht, um Kishiro zu dem Zeitpunkt in Japan einer Zwang-Komödien-Welle unterworfen war (die ja leider auch hierzulande hin und wieder durch die Medienlandschaft geistert), aber irgendwie wirkt in diesem Fall die gesamte Situation einfach nur absurd. (Oder wie sollte man eine Braut in wehenden Kleidern, welche bis auf die Zähne mit den schwersten Waffen ausgerüstet ist sonst bezeichnen?)

Abgesehen von diesem Problem der Optik ist „Panzerbraut“ natürlich immer noch sehr gut gezeichnet und die Storyline bedient konsequent die bisherigen Elemente, welche der Leser sicherlich lieb gewonnen haben dürfte.

In diesem Sinne handelt es sich bei Panzerbraut um eine Variation des bis jetzt bekannten, das einen Ausbruch darstellt und eventuell durch ein Augenzwinkern den Leser auf einige Dinge vorbereiten sollte, die Kishiro zu dem Zeitpunkt, als Battle Angel Alita entstand noch nicht realisieren konnte. Wer die Serie mag kann zugreifen und wer einfach nur reinschnuppern und zwischendurch ein wenig grinsen möchte kann dies ebenfalls tun. Insgesamt gibt es hier einfach wenig zu meckern, wenn man von einem Brautkleid mal absieht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen