Montag, 29. Dezember 2014

Rezension: Grady Hendrix: Horrorstör

Cover: Grady Hendrix
Horrorstör
Verlag: Quirk Books
Mir ist etwas... ungewöhnlicheres in die Hende gefallen. Und zwar eine „Horror-Novel“ von Grady Hendrix, die versucht mit dem Genre des „Hounted House“ ein wenig zu spielen und ins ungewöhnliche zu verschieben.

Protagonistin der Erzählung ist „Amy“ eine Studienabbrecherin aus Cleveland, Ohio, die in einem Ikea-Ripoff Namens „ORSK“ ihren Lebensunterhalt zu verdienen versucht. Amy ist Jung, mit ihrem Leben frustriert und versucht aus ihrer derzeitigen Filliale wieder wegzukommen, wenn da nicht ihr Vorgesetzter wäre, der dazu übergegangen ist Gründe zu sammeln, bestimmte Arbeiter möglichst bald feuern zu können. (Und Amy steht anscheinend sehr hoch auf dessen Liste.)
Das Problem ist nämlich, dass die neue Filiale des Möbelriesen „ORSK“ mit Absatzzahlen zu kämpfen hat, die weit hinter den Erwartungen liegen und darüber hinaus mittlerweile auch noch größere Fälle an Vandalismus jede Nacht aufs Neue innerhalb der ORSK-Filliale passieren.
Basil, der Vorgesetzte von Amy rekrutiert diese und eine weitere Angestelte kurzerhand zu einer Sonder-Nachtschicht, um den Geheimnissen im ORSK auf den Grund zu gehen.
Jetzt passiert es natürlich, dass zwei weitere Mitarbeiter sich einfach während der Nacht in die Filiale eingeschlichen haben, um ihre eigene Real-Doku-Geisterjäger-Fernsehserie zu drehen, und ein Obdachloser auf der Verkaufebene seine übernachtungsgelegenheit gefunden hat.
Aber das wahre Problem beginnt erst in dem Moment, wo jemand auf die Idee kommt, eine Sceance abzuhalten....

Nachdem jetzt das Inhaltiche zumindest grob umrissen wurde, haben wir hier ein paar Dinge, welche die Optik des Buches betreffen und dabei nicht unerwähnt bleiben sollten: Äußerlich hat man als erste, spontane Assoziation sofort das Gefühl, dass man einen Ikea-Kathalog in die Hand nimmt, anstelle eine regulären Romanes. Das Coverbid ist nämlich eine typische Einrichtungssituation die sie auch den realweltlichen Ikea-Katalogen entspricht, nur das hier auf der Frontseite eben nicht die Möbel von Ikea, sondern die von ORSK USA abgebildet sind. Zusätzlich dazu wurde hier aber auch das Format von IKEA-Katalogen gewählt, so das die Opti und die Haptik entsprechender Produkter miteinander beinahe übereinstimmen. (Zusätzlich dazu entsprechen auch noch die ersten inneren Seiten dem Aufbau des Vorbildes, indem mit einer gewissen Pedanterie darauf hingearbeitet wird, den Eindruck zu verstärken, dass der hier abgedruckte Katalog einem tatsächlichen, standardisiertem Einrichtungshaus entspricht, indem mit viel Kleinarbeit der typische Aufbau eines solchen inklusive entsprechender Bestllformulare und „zusätzlicher Angebote“ der Sorte Markteigenes Restaurant aufgezählt werden.
Die eigentliche Geschichte versucht diesem Eindruck vom Layout dann insofern gerecht zu werden, dass jedes Kapitel nach einem speziellem Einrichtungsgegenstand benannt worden ist, der in dem Kapite eine zentralere Rolle spielt und darüber hinaus noch mit einem Ikea-artigem Skizzen-Blueprint eingeleitet wird, der das Möbelstück im montiertem Zustand präsentiert. (Das ist untypisch für die Kataloge des Vorbides, entspricht aber den Montageanleitungen.)
Da die ganze Geschichte in ihrem Verlauf vom „freundlich kommerziellem Unglücksbereiter“ hin zum „Horrorstör“ kippt, verändern sich die entsprechenden Blueprint abbildungen insofern, dass sie von Möbeln plötzlich zu Folterinstrumenten werden, welche aber in dieser Form trotzdem als Waren in einem Möbelriesen immer noch denkbar wären. Und der zentrale Kniff in der Optik endet damit, dass der „Katalog“ auf der Rückseite eine drastisch veränderte Version des Frontbildes zeigt. Weg von der Einrichtungsszene hin zum „Beehive“, der in der gesammten Geschichte als Aufhnger eine zentrale Rolle spielt. Es ist dunkel, heruntergekommen und mit Wasserschäden und Ratten drapiert. Darüber hinaus greifen Hände aus den Regalfächern, die jetzt mehr an die Gitterstäbe von Gefängniszellen erinnern.

Um zu einem Abschluss zu kommen, muss ich noch eben einen Begriff in den Raum stellen, der im Klappentext eingeführt: Der der Parodie. (Und damit auch den der Komödie letzten Endes.) Die Geschichte von Horrorstör basiert letzten Endes natürlich auf diversen überzogenen Momenten des Gefühls des Horrors und macht dies in seinem kontextuellen Aufbau entsprechend sehr gut. Das man dafür als Setting ein modernes Einrichtungshaus nimmt wirkt zwar Absurd, ist für sich betrachtet allerdings eine sehr Naheliegende Möglichkeit. (Schon allein wenn man den Hintergrund, warum es in diesem Haus spukt, noch mit einbezieht.) Das Problem dabei ist, dass hier eine Menge Wissen vorausgesetzt wird, wie unsere moderne Welt zum Teil von den Marketing aufbauenden Basis-Annahmen her funktioniert. (Es gibt zwar ein paar Versuche, diese Ansätze innerhalb der Geschichte zu erklären, indem man die entsprechenden Analogien vorstellt, aber: Es kann durchaus nützlich sein, ebenfalls noch einen Blick in Michel Foucaults „Überwachen und Strafen“ geworfen zu haben.) Und genau da beginnt dann das Problem der Parodie: Hier wird mit Elementen gespielt, die für ein bestimmtes Genre typisch sind, das hierbei bekanntermaßen zugrunde liegt. (Die bereits erwähnten „Haunted House“-Geschichten.) Aber: Parodien dienen eher dazu, zu amüsieren, in einem lustigen Sinne. (Zumindest ist das die kollektive Auffassung, welche hinter dem Begriff der Parodie steckt.) Da die Parodie allerdings Artverwand mit dem Genre der Kommödie ist, welche aber in ihrer klassischen Definition nicht darauf hinaus läuft, dass sie lustig sein soll, sondern das sie letzten Endes eine politisch motivierte Diskreditierung bestimmter Bevölkerungsgruppen darstellt. (Kurz gesagt: Die klassische Definition der Komödie besagt, dass es in ihrem Inhalt um bürgerliche Individuen geht, die im Verlauf der Komödie alles verlieren. Das besagt, dass bürgerliche Personen in ihrem normalen Verhalten automatisch Grundsätzlich lächerlich sind. Das diese Theorie nicht funktioniert erkennt man sehr gut an Dramen wie das bereit von mir besprochene Stück „Kunst“ von Yasmina Reza, das zuweilen durchaus in die Kategorie der Komödie eingeordnet wurde.)
Unabhängig vom absurd aufgebautem Setting, handelt es sich bei Horrorstör um eine sehr gut aufgebaute Story, die mit sehr viel Liebe zum Detail mit den verschiedenen, klassischen Elementen des Horror-Genres spielt, so dass man als Leser (und ein wenig Empathie) nur all zu schnell mit den Figuren mitempfindet und ihre sich unglaublich schnell steigernden Todesangst all zu gut identifizieren kann. Innerhalb dessen, was in dieser Nacht passiert, lernen Amy und ihre Kollegen nur all zu gut die verschiedenen Elemente kennen, welche ihnen die für das Aufkommen des Horros notwendige, letzten Elemente der Sicherheit rauben. (Und verzichtet dabei vollkommen auf die in anderen Horroszenarien in letzter Zeit so beliebt gewordenen reinen Ekeleffekte, die fast schon nur noch den Eindruck erwecken, dass dies „Horror“ sei. (Und dadurch als Machwerk eher die gleiche Form von Horror darstellen, die jedes Parteiprogram der FDP grundsätzich in ihrem Inhalt ist.)

Wer sich also mit einer klassischen Horrostory in einem kontemporären Setting amüsieren will und sich dabei für grafische Spielereien begeistern kann, findet hier definitiv einen kleinen Appetitanreger für den kleinen Schrecken zwischendurch.

Freitag, 26. Dezember 2014

Vreitag: Vlogtaculum Dez'2014: Wünsche, Pläne, Vorsätze 2015




Wir befinden uns mitten zwischen den Jahren, wo mich ein Bart des Monats einholt und ich außerdem keine Freitage mehr für den Vreitag übrig habe. Ach egal. Das nochmal zu erklären dürfte nur noch abstruser wirken, als es im diesmonatigen Beitrag zum Vlogtaculum ohnehin schon klingt.

Außerdem klärt sich jetzt noch auf, warum das Jahr 2015 NSFW ist und was ich mit Numenera am Hut habe. Und was sonst noch vermutlich niemanden juckt.

Montag, 22. Dezember 2014

Rezension: Neil Gaiman's „Make good Art" speech.

Cover: Neil Gaiman's
"Make Good Art" speech.

Verlag: William Morrow
Wie soll man die Autorenschaft eines solchen Buches jetzt genau umschreiben. Ich glaube entweder, man bezeichnet es als Mitschrift, weil hier mit einem Text etwas gemacht wurde. Das Problem dabei ist nur: Hierbei handelt es sich wirklich um den Text, den Gaiman verfasst hat.
Von daher wäre vermutlich die Bezeichnung „Kollaboration“ noch am Besten.

Neil Gaiman, der diese spezielle Rede im May 2012 an der Philadelphia University of Art hielt und somit das notwendige Material ablieferte, ohne das dieses Buch gar nicht erst erstellt werden konnte. Die zweite Person in der Kollaboration ist Chip Kidd, ein in New York ansässiger Graphik-Desighner, der den Text als Material genutzt hatte, um daraus etwas anderes zu machen.

Der Text, in dem Gaiman seinen eigenen Werdegang und entsprechende Empfehlungen für die Studenten der Universität ausbreitet, ist im Grunde genommen einer von vielen entsprechenden Texten, die man zu Festzwecken hält. (Gerade zu Abschlüssen und Zeugnissübergaben werden entsprechende Reden gehalten.) Der Punkt, der dieses Buch alelrdings interessant macht ist die Arbeit, die Chiü Kidd hineingesteckt hatte. Beinahe jeder Buchstabe und jedes Wort werden auf diesem Weg zu eigenen grafischen Ikonen umgedeutet, so das ein Einziges Wort eine einzelne Seite einnehmen kann, ergänzt um andere, grafische Flächen, die den Gehalt des entsprechenden Wortes noch einmal zusätzlich unterstreichen.

Im Grunde haben wir also das, was man in Künstlerkreisen als „Künstlerbuch“ bezeichnen würde hier vorliegen. (Ich bin mir allerdings nicht wirklich sicher, ob sich Graphiker etwas ähnliches zumuten würden. Zumal hier auch noch das Problem vorherrscht, dass Text und Textgestalltung aus unterschiedlichen Quellen stammen.)

Insgesamt betrachtet ist die Rede also interessant, aber aufgrund ihres Inhaltes (jenseits des Gaiman-Bonusses) weitestgehend „common known“ für die Kunstszene. Spannend wird sie aber durch die Gestalltung, welche dem Ganzen einen unglaublich verspielten Charakter gibt. Von daher haben wir hier nichts übertrieben wichtiges, aber durchaus etwas lesenswertes für Gaiman-Kompletisten und Grafik-Enthusiasten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Montag, 15. Dezember 2014

Rezension: Andreas Schnell: Tage des Schmerzes

Cover: Tage des Schmerzes
Verlag: Mantikore-Verlag
Eigentlich hat das, was ich hier gerade mache etwas von „den Gaul von Hinten das Zaumzeug anlegen“. Aber was will man machen? „Tage des Schmerzes“ ist der zweite Teil einer Trilogie, die im Ganzen als „Die Siegel-Chroniken“ bezeichnet wird. Es handelt sich hierbei um ein weiteres Exemplar der Zombie-Apocalypsen-Romanreihen. Wenn auch nicht das typische „die Toten erheben sich aus den Gräbern und fressen alles was sie sehen“ im Ganzen hier erfüllt wird.
Ersteinmal: Ja, es gibt Zombies hier. Und ja, sie haben einen ziemlich schlimmen Kohldampf auf frisches Fleisch, das sie von den noch warmen Körpern der Lebenden nagen wollen.

Aber damit hat sich das meiste auch schon so halb erledigt: Zentrum der Handlung in diesem Buch sind die Erfahrungen von Professor Kelp, emeritierter theoretischer Physiker, der sich eher als Universalgelehrter versteht und ein Verfechter einer erweiterten Multiversen-Theorie ist. Von der akademischen Welt aufgrund seiner esoterischen Überzeugungen eher verspottet hat er sich in das tschechische Dorf Rozvadov zurückgezogen um sich dort vollständig seinen Studien als Privatgelehrter zu widmen. Er stolpert mehr unfreiwillig in die Zombiecalypse hinein, als diese Bereits im vollen Gange ist und der hungrige Mob eher daran verzweifelt, wo es die nächste Malzeit zu beißen gibt.

Zeitgleich beobachtet Anton Krebs in Frankfurt, der die Auswirungen der Zombies von Anfang an erlebt hatte, einige große Depressionen, während er vom Dach des Max-Plank-Instituts dabei zusieht, wie die untoten Massen einfach so marschierend die Welt vor die Hunde gehen lassen.

Diese beiden Erzählstränge wechseln sich im Grunde genommen gegenseitig ab, weil die beiden Wissenschaftler nicht nru miteinander über eine gemeinsame Vergangenheit sich freundschaftlich verbunden sind, sondern weil der eine eventuell Schlüsselinformationen für den jeweils anderen liefern könnte, wie sich im verlauf der Story heraustellt, in der eine Art omnisziente Wesenheit Namens Marius noch für zusätzliche „Aufregung“ sucht.

Also: Kruderweise hat die Geschichte Zombies mit telepathischen Fähigkeiten, Dimensionswechsel, einen Deus ex Mchina und eine ganze Menge Leute, die es so gerade eben schaffen zur Rechten Zeit am rechten Ort zu sein.

Prinzipiell würde ich für den Anfang sagen: Die komplette Story basiert darauf, dass Dinge passieren. Aber genau hier liegt für den Anfang auch mein großes Problem gerade. Da mir persönlich das Wissen über den ersten Roman felt, kann ich nur vermutungen im Augenblick anstellen, was dort passiert sein könnte an Handlung, die eventuell ein paar Fragen aufklären würde, die im Augenblick für die genaue Beurteilung dieser Geschichte hier noch bestehen.

Insofern muss ich mich für den Moment an eine spezielle Idee bezüglich der Multiversentheorie festklammern: Wenn eine Person außerhalb all dieser Optionen steht und dadurch sämtliche Handlungsausgänge beobachten kann ist es ihr auch Möglich annähernd omniziente Aussagen darüber zu treffen, welche Ergebnisse bei bestimmten Eingriffen in den Verlauf der Dinge passieren könnten. (Ein bestimmtes Maß an unsicherheit bleibt dabei immer noch bestehen.)

Unter diesen Umständen ist der Charakter Marius, so er im ersten Band aufgetaucht sein sollte (wovon allerdings auszugehen ist) eine solche Person, die Außerhalb des Systems steht und jetzt mit den McGuffin-Anweisungen rumhantieren kann, ehe man als Leser am Ende eine hoffentlich deutlich befriedigendere Erklärung für den Verlauf der Geschichte bekommt, die über „es geschehen Dinge“ hinausgeht. Prinzipiell ist nämlich an den handwerklichen Aspekten hinter diesem Roman von Andreas Schnell nichts auszusetzen. Der Schreibstil ist ausgewogen und lässt sich sehr flüssig lesen, die Charaktere sind für sich betrachtet zwar nicht in jedem Fall Glaubwürdig, haben aber irgendwie etwas von einer religiösen Bestimmung. Man muss also im ganzen Abwarten, was hier eigentlich noch passieren könnte.

Was bleibt ist also im Ganzen eine zwar schöne Story, die aber eine ganze menge Fragen aufwirft und daher eventuell tatsächlich erst als zweiter Band der Reihe und nicht im Einzelnen gelesen werden sollte.

Montag, 8. Dezember 2014

Rezension: Felix A. Münter: The Rising 02. Das Gefecht

Cover: Felix A. Münter
The Rising 02: Das Gefecht

Verlag: Manticore
So. Da hätten wir also den zweiten Band. Bevor ich da ins Detail gehe noch ein paar Erwähnungen zuerst: Das Buch ist nicht ein zweiter Teil einer Reihe von in sich abgeschlossenen Geschichten (auch wenn das natürlicht bei Band 1 und 2 jeweils durchaus zutreffen würde), sondern ein in zwei Teile aufgespaltener Gesamtroman. Dementsprechend stolpert man hier auf eine Art und Weise in die Handlung, die in dieser Hinsicht auch schon eine direkte Verknüpfung zum ersten Band hat. (Zeitgleich bedeutet das in diesem Fall aber auch, dass der erste Teil zwar durchaus ohne den Zweiten alleine funktioniert, die Geschichte des zweiten Teils aber nicht ohne die ganzen Details, die im ersten Teil eingeführt werden.)

Handlungsmäßig ist die Reise zum Windpark, mit Der der erste Teil aufhört letzten Endes nur ein Zwischenstop zum eigentlichen, großen Finale. Das Titelgebende Gefecht stellt nämlich nicht einen Kampf um den Windpark dar. Vielmehr ist der Windpark nur der Nebenschauplatz, der aus verschiedenen Gründen den Interessenskonflikt aller Beteiligten zum Hauptgeschehen dann aufbricht. Dafür muss man aber ein wenig die jeweiligen Handlungsmotive jetzt jeweils kennen:
1.) Das Militär wie das Institut wollen den Strom des Windparks nutzen, um damit die Welt zu verändern. (Sprich: Hierbei geht es um die Geburtsstädte von so etwas, dass sich „moderne“ Zivilisation nennen kann. Allerdings sind die jeweiligen Zielsetzungen dabei auch sehr unterschiedlich am Ende für das Endergebnis.)
2.) Die „Eingeborenen“ fangen an Hoffnung zu schöpfen und müssen sich mit der Tatsache abfinden, dass der Wind der Veränderung sich schlagartig von einem lauen Lüftchen der Hoffnung in einen Orkan des Krieges umgewandelt hat.

Also, worum geht die Schlacht? Ausgerechnet die Stadt Yard. Yard ist nämlich in mehrfacher Hinsicht ein direkter Knotenpunkt: zum einen gibt es hier einen Verteilerknotenpunkt, der das Stromnetz in andere Bahnen leiten kann, zum anderen handelt es sich bei Yard um einen alten Bahnhof. Sprich: Sollte die Armee Yard unter ihre Kontrolle bekommen, kann sie a.) Ihren Stützpunkt unter Befehl des kolerischen General Banner mit Strom versorgen (was deswegen interessant ist, weil hier mehr Geheimnisse existieren, außer einem in Vergessenheit geratenem Regiment unter der Fuchtel eines Wahnsinnigen) und b.) weil ein Bahnhof unter Strom bedeutet, dass mit den erneut fahrenden Zügen auch wieder Informationen deutlich schneller über Land transportiert werden. (Wenn man unter dieser Bedingung militärische Einheiten als Informationen begreift kann man sich dabei also sehr gut vorstellen, dass entweder Daten für ein friedliches Zusammensein dabei herauskommen, oder ein Virus das Ergebnis ist, dass das Land mit Gewallt überziehen dürfte.)

Genug der Analogien, insoweit. Natürlich spielen Eris, Sal, Tyler und Perry wieder eine besondere Rolle in dem ganzen Geschehen, da sie ja auch schon so etwas wie die stillen Helden des ersten Teiles waren. Mein Dramaverdacht hat sich hierbei übrigens insoweit bestätigt, dass Sal jetzt mit einem mal sich der tatsache stellen muss schwanger zu sein und der Ganze Yard-Konflikt also für Eris eine besondere „Zerreisprobe“ darstellt. Zusätzlich dazu bekommt Alexander, der Soldat der bereits im ersten Band den Angriff auf Station angeführt hatte (und damit einen besonderen Hass auf Eris hat) eine plötzliche Gemütswandlung vom Saulus zum Paulus. Und in all das bringt das Institut sich natürlich als das große Geheimnis mit seinem Wissen aus der Zeit DAVOR mit ein.

Der Band ist also im großen Teil am ehesten mit einer Art kurzem Heldenepos über ein verhältnismäßig kurzes Scharmützel zu vergleichen, welches aber vom entsprechendem, der Geschichte inneränten Ausgang alles Bedeuten kann. Und dementsprechend fiebert man beim lesen ein wenig mit, wenn die Bewohner von Yard sich zu ersten Mal in ihrer gesammten Geschichte zu einer Einheit zusammenfügen müssen, die ihre Heimat zu verteidigen hat.

Grundsätzlich werden dabei natürlich wie so oft in solchen Szenarios die namenlosen Nebenfiguren zu unmengen verheitzt und die Hauptfiguren „nur“ schwerstens verletzt. (Oder wie auch immer man das jetzt betrachten mag.)

Also, ist die Welt im großen und ganzen wunderbar Abgewrackt und das Überleben in der fernen Zukunft DANACH ohne weitere Kommentare weitergehenswert zum nächsten Roman auf dem SUB des Orakels? Ganz so einfach möchte ich es dann doch nicht machen: Prinzipiell ist der handwerkliche Gesichtspunkt von Felix A. Münter definitiv nicht zu verachten. Wer allerdings ein wenig kritischer an die ganze Sache geht wird hier und da entweder stilistische oder im hier und jetzt verwurzelte Probleme finden: Zum einen ist da die Frage nach der genauen Natur des Anlassers eines Notstromgenerators, der ohne weitere Probleme anzuspringen scheint. (Nach 40 Jahrne ohne Wartung, wohlgemerkt.) Zum anderen sind da Brennstoffe aus dem Benzinbereich, die im hier und jetzt schon, dank gewisser Aditiva Probleme in der Langzeitfrage mit sich liefern. (Wir versuchen das Benzin im vebrauch nach aktuellen Gesichtpunkten ökonomischer zu gestallten, verlieren dabei aber die brennkraft in der Lagerwirkung auf lange sich.) Das sind aber Kleinigkeiten.

Viel bedenklicher hIngegen ist das Klischee des Oberschurken in diesem Szenario: Machen wir uns nichts vor: Militärs sind immer der letzte Dreck und daher schon von sich aus verachtenswert. Dementsprechend sind gerade hier die besten Aufhänger zu finden, wenn man nach Kleingeistern mit Allmachtsfantasien sucht. Das schlimme bei der Sache ist allerdings, dass mir beim besten Wille gerade keine Alternative einfällt, wie man anderweitig einen Kontrahenten für die Protagonisten in ein solches Szenario eingebaut bekäme, der über genügend Gewallt verfügt (was Banner an sich hier besitzt ist jedenfalls nicht Macht) um zu einem ersthaftem und überzeugendem Problem zu werden.

Als Fazit kann ich jedenfall hier nur sagen: Ein wirklich gelungener Abschluss für einen Roman, der interessant angefangen hat. Die aufteilung in zwei Bücher ist bei diesem Teil extremst fragwürdig – aus dem bereits erwähnten Grund, dass der zweite Teil einfach nicht wirklich für sich allein betrachtet vernünftig stehen kann. Jedoch sind das für den Augenblick dann doch eher so diese kleinen abstrusen Fragwürdigkeiten der Verlagspolitik, die schon häufiger zu hochgezogenen Augenbrauen geführt haben dürften. Die Geschichte als ganzes hat Spaß gemacht zu lesen und ich würde mich wirklich freuen, wenn die durch das Ende angedeuteten (und bereits angekündigten) Fortsetzungen mit dem Fortlauf der jetzt Neugegründeten Union (ups, Spoilers!) tatsächlich herauskommen werden.

Donnerstag, 4. Dezember 2014

World Dice Day präsentiert: Das Projekt Eintausend! (... und danach höre ich auf zu zählen.)


Tja, fröhlichen vierten Dezember... oder auch "Happy World Dice Day 2014".

Ich habe mir gedacht ich nutze diesen Augenblick mal, um einen Artikel über ein Thema endlich rauszuhauen, dass schon längst überfällig auf diesem Blog hier ist. (Und bei dem mich ohnehin einige Leute unregelmäßig fragen, wie weit ich von meinem "Ziel" denn sei.

Worum geht es also? Nun: Ich bin schon seid Jahren sehr faszinierte vom gesammten Thema "Würfel" als ästhetische Objekte. Sowohl was ihre haptik, optik als auch andere Faktoren anbelangt. Angefangen hatte es bei mir mit einem Plastikbeutel-Set, dass als "Pound of Dice" verkauft wurde. (Ich weiß noch nicht einmal mehr, ob es diese speziellen Angebote überhaupt noch gibt. Jedenfalls war das damals mein Auslöser, dass es überhaupt eine größere und ziemlich spannendere Welt der Würfel gibt, als ich es bis dahin überhuapt erahnen konnte. (Das es mehr als "nur" die üblichen W6 gibt, war mir schon wesentlich länger klar. Mein ursprünglicher Nerdkram-Laden ... das war damals Headquarter in Moers ... hatte eine Reihe an Würfeln im Sortiment, die der damalige Shop eigentümer - Heute würden ihn wohl diverse Leute mit den Ferengies aus Star Trek vergleichen - als Serie andrehte, die vom äußeren her den Planeten des Sonnensystems nachempfunden waren. Ich glaube ich war damals in der 8ten Klasse gewesen.)

Die White Wolf Würfelsets waren ein Weg, sich mit
Würfeln einzudecken. Leider nur vorrübergehend.
Jedenfalls brachte mich dieser Umstand dazu Würfel zu sammeln. (Auch wenn ich zu dem Zeitpunkt noch nicht zum ersten mal auf der Spiel war, das kam erst zwei Jahre später, und von der magischen Zahl der 1000 war noch nicht die Rede für mich.) Die Zeit verging, ich kaufte hier und da mal einen neuen Würfel, der mir bis dahin unbekannt war und stolperte über das Blutschwerter-Forum, wo ich tatsächlich jemand Gleichgesinnten traf, deren Sammlung mich einfach umhaute. (Und die Zahl, die sie mir damals sagte war auch nicht von schlechten Eltern. Jedenfalls werde ich diese Sammlungsanzahl wohl nur mit Gewallteinkäufen, die ich eigentlich nicht unbedingt machen will, überbieten können.)

Anyway: Spätestens als ich mich so ca. 2005 zum ersten mal auf die Spielemesse nach Essen "traute", wahr es dann wohl endgültig um mich geschehen, weil ich zum ersten mal über die Spielstände von Chessex, Q-Workshop und Koplov stolperte. (Und deren extremst umfangreiches Angebot zu schätzen lernte.)
Das Problem ist jetzt natürlich, dass die Messen nur einmal im Jahr sind, und man nicht so einfach über den Laden entsprechende "Einzelstücke" beziehen kann. Ich hatte also auf den Messen immer wieder die Stände belagert um Einzelstücke zu erwerben und wartete dann anschließend Sehnsüchtigst auf das nächste Jahr. Glücklicherweise boten aber spezielle Würfelsets anderer Verlage/Hersteller manchmal besondere Angebote, denen man einfach nicht wiederstehen konnte. Auf diesem Weg habe ich sämtliche Würfelsets der nWoD erworben. (Leider hörte White Wolf auf diese Sets herzustellen, als sie Geist: The Sineater herausgaben. So das ausgerechnet der Totenschädel mit dem Schlüssel keinen Samtbeutel verziehrte. (Ich stolperte in Münster aber auch noch über zwei besondere Restposten: Aus der oWoD habe ich auf diesem Weg das Würfelset zur "Time of Judgement" in meine Sammlung bringen können und von Exalted ebenfalls.)

Die "Bloody Vampire Dice". Ich würde diesen Satz
wahnsinnig gerne auf 10 erhöhen, was aber leider
nicht geht.
Ärgerlich in dem Zusammenhang war aber ein Ereignis, dass meine zweite Spiel für mich bereithielt: Ich hatte im Jahr davor einen fünfer-Satz Würfel erstanden, die bei Chessex in dem Jahr als Restposten veräußert wurden. Und seitdem nie wieder irgendwo gesehen waren: Die Bloody Vampire Dices, welche mWn eine besondere Lizenz-Geschichte mit White Wolf waren, so das die "1" hier als Rose dargestellt werden konnte.

Aber wie es der Zufall manchmal so will gibt es auch für World of Darkness-Fans dann trotzdem manchmal passende
Meine Ankh-Würfel und ihr Beutel.
A Match made in Heaven.
Kombinationen, welche nur bestimmte Gegenbenheiten zur verbindung bringen können: Was man natürlich seit diesem Zeitpunkt auch weiterhin en Mass bekommt, sind die Ankh-Würfel. Und auf während eines Jahres auf dem M'era Luna fand ich ausgerechnet für diese Würfel den Beutel überhaupt. (Manchmal ist es schon witzig, wie die Dinge so passend gestalltet werden. Ich weiß gar nicht, was der "Kramladen", der diese Beutel verkaufte eigentlich im Sinn hatte, das diese Darstellen sollten.)

Andere Würfelformen haben auch ihren Reiz!
Und natürlich häufen sich auch immer wieder mal die ungewöhnlichen Würfel an, was die entsprechenden unmöglichen Formen anbelangt. Sei es jetzt der richtige W100-Golfball, oder aber ein W3... oder der W2... oder der W16. Hin und wieder findet man halt einen neuen, interessanten aber ungenutzten Würfel von der Form her und schafft sich diesen dann ebenfall an. Sie sind etwas unglaublich ungewöhnliches und bereichern die entsprechende Sammlung dann wieder um ein Kuriosum. Man findet aber manchmal auch wirklich seltsame verwendungszwecke für den einen oder anderen Würfel: Eine zeitlang, wo ich nicht wusste, wie ich bestimmen könnte, ob mein Malk im Vampire Live eien Person in einer anderen Domäne kennt, hatte ich tatsächlich eine Art "Vampir-Generator" mir zusammengesetzt, der aus zwei Münzen, einem W4 und einem W7 bestand. Die Münzen klärten, ob die entsprechende Person existierte und ob sie vertrauenswürfig war. Der W4 bestimmte dann, welchen Status die entsprechende Person hatte und der W7 nannte mir den Clan. (Da wir eine reine Camarilla-Chronik in Münster sind, brauchte ich nur die sieben getreuen Clans, die in alphabetischer Reihenfolge über die Zahlen verteilt wurden. Mein Malk hatte übrigens damals sehr viele Gangrel gekannt, solange dieses System bei mir im Einsatz war.)

Shadowrun 4 und Arma Ctuhlhiana (nur echt mit Fehler).
Und es gibt halt auch immer wieder mal "etwas spezielleres" hier und da. So besitze ich natürlich auch die von Pegasus-Spiele herausgebrachten Dosen für Shadowrun 4 und die Arma Ctuhlhiana (nur echt mit Fehler). Das sind wirklich schöne Sondereditionen, die dann und wann mal auf den Markt kommen, aber leider kann man sich darauf ähnlich verlassen, wie auf den Schnee zu Weihnachten. Sie sind schön, wenn sie herausgebracht werden, aber leider scheinen nur die wenigsten Systeme sich wirklich auf eigene Würfelsets zu konzentrieren. Mittlerweile würde ich für ein neues Set von jeglichem System töten.

Precision Edge Dice: Nette Idee, die aber auf
unhaltbarem Blödsinn fußt.
Natürlich habe ich auch etwas abstrusere Geschichten erworben. (Der Vollständigkeit halber.) Damals gingen gerade im Tanelorn zwei Videos auf Youtube rum, in denen Lou Zochi seine Game Sience Dices verzweifelt an den Mann zu bringen versuchte. (Was Herr Zochi in den Videos von sich gibt ist natürlich unhaltbarer Schwachsinn. Natürlich sind Würfel undankbare, Spielerhassende geräte, die jeden Charakter umbringen wollen. Schon im Dork Tower sagten die Würfel Igor nicht umsonst: "Today we killed his Charakter. Tonight, we kill him!")
Trotz alledem sind einige dieser speziellen Würfel aus der Precision Edge Reihe sehr schön gelungen.

Casino-Würfel
Und auch ein paar Casino-Würfel der ausgesonderten Sorte sind mein. Ich weiß zwar nicht, wo das entsprechende Casino stehen soll, aber der Vollständigkeit halber möchte ich natürlich diese beiden nicht missen.

Trotzdem musst ich irgendwann mal Nägel mit Köpfen machen: Nachdem ich mir ein Ziel in meiner Sammlung gesetzt hatte, musste ich mich selbst irgendwie Motivieren jenseits des "stumpfen" Einkaufens um des Einkaufens
Meine derzeitige Sammelmotivation: 10W10-Sätze
willen neue Würfel in größeren Mengen zu besorgen. (Ich kaufe durchaus auch in 1€-Läden die Würfel, falls diese W6 einen neuen Aspekt an sich haben, was aber nicht mehr unbedingt in jedem Laden der Fall ist. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass die Alle nur noch aus der gleichen Quelle stammen.) Derzeit kaufe ich meisten kleinere Sätze aus 10W10, die dann mit der Idee im Hinterkopf ausgewält werden, dass sie eventuell spezielle WoD-Charaktere irgendwann einmal repräsentieren könnten. Es gibt immer wieder mal hier und da wirklich schöne Würfel, die sich gerade für einen solchen Ansatz eignen. (Auch wenn gerade Q-Workshop die meisten Würfel in dem Bereich bisher "gespendet" hat.)

Mein Knochenwürfelchen.
Abseits davon gibt es aber auch immer wieder mal "den einen Würfel", der gerade wirklich sein muss. Ein Beispiel dafür ist immer dann der Fall, wenn man anstelle von "normalen" Materialien wie Holz oder Plastik plötzlich über etwas deutlich archaischeres stolpert. (In meinem Fall hier z.B. Knochen.) Der Würfel ist Klein, aber Fein. (Wie man so schön sagt.)

Ein bisschen "Würfelzubehör". Den Würfelbecher habe
ich mal auf einer Sagacon in Osnabrück bekommen, weil
ich in meiner Unknown Armies-Supporter-Phase
dort Runden angeboten habe.
Ein wirklich schönes Gimmik, dass ich hier in Ehren halte.
Schwierig ist es in dem Bereich natürlich irgendwann immer den entsprechend geeigenten Würfelzubehör zu finden. Dementsprechend bin ich andauernd auf der Suche nach neuen Würfelbeuteln, die auch ungenutzt hier rumliegen können (und dürfen). Lustigerweise haben die ganzen Trends im Bereich Handy mit einem mal auch Beutel als Aufbewahrungsmöglichkeit mit sich gebracht. Zwar nicht immer hübsch, aber durchaus ein praktischer Trend. Und die Idee hinter den All Rolledup hat mich vom ersten Augenblick begeistert. Sie sind zwar teuer, aber man kann wunderbar viele Dinge in ihnen unterbringen.

Ein kleiner Würfel von hohem ideellen Wert.
Aber, trotz alledem, gibt es zwischendurch dann auch immer diese ungewöhnlichen Artefakte, die eine sehr spezielle Geschichte Erzählen. Das ist hier ein Würfel, der einen Weihnachtsgruß enthält und mir von meiner besten Freundin als "Weihnachtswichtelgeschenk" einmal geschenkt worden ist. (Wir hatte uns in dem Jahr gerade bewußt Kennengelernt und festgestellt, dass wir in den gleichen sozialen, studentischen Gremien aktiv waren.) Der Würfel enthält die Worte "Hey Hauke nur nicht rot werden". (Sie hatte mich mit ihrer Art ständig dermaßen in Verlegenheit gebracht, dass ich am laufenden Meter rot wie eine Tomate angelaufen bin. Wir waren uns also vom ersten Augenblick an sehr sympathisch.)

Falls also irgendjemand auf die irrwitziger Idee kommen sollte, mir etwas schenken wollen zu müssen: Wie man hier jetzt erkennen sollte gehen Würfel immer. ^^

Und nachdem ich diese Geschichte eines Würfelsammlers von mir gegeben habe will ich noch die eine letzte Frage beantworten: An welcher Stelle ist denn das Projekt Eintausend bis jetzt angelangt?

Tja, meiner aktuellen Zählung nach besitze ich aktuell 708 Würfel! Ich brauche also noch etwas, bis ich mit dem Zählen aufhören will.

Montag, 1. Dezember 2014

Star Wars: Episode VII – The Force Awakens: Erster Teaser-Trailer online

Hier gehts zum X-Wing!


Jetzt ist er endlich raus, der erste, offizielle Teaser Trailer zum neuen Film. Aktuell möchte ich Teilweise wirklcih schreien: Was mit diesem Film geschaffen wird ist die Rigorose weiter-verschlimmbesserung von Allem, was George Lukas in den letzten 10 Jahren Falsch gemacht hat.
Ich möchte jetzt natürlich nicht darüber Nörgeln, dass Disney an der abstrusen Lukas-Zählung festhält, in der „A New Hope“ die Nummer IV trägt, wo anscheinend der neue Eigentümer des Star Wars Franchise gar nicht vor hat die nie von Lukas besetzten Filmstellen I-III mit Inhalt zu füllen. (Das wurde bereits zur Genüge diskutiert, glaube ich.)

Das Hauptproblem hierbei ist, dass Disney einen ungeheuer dichten, faszinierenden und wirklich gut erzählten Kosmos, der das EU darstellt einfach mit Füßen tritt und jetzt etwas gänzlich anderes erschafft. (Und die Frage jetzt natürlich zurecht gestellt werden muss, ob es ikonische Figuren des Expandet Univers in diesem Paralel-Universum überhaupt geben wird. Es geht dabei um Dinge wie die Hochzeit von Luke Skywalker und Mara Jade, sowie einigen anderen Sachen, die für Fans, die seid den frühen 90ern das gewaltige Medienevent Star Wars im wahrsten Sinne des Wortes gelebt haben, von Unverrückbarer Wichtigkeit sind. Auch wenn Lukas das in seiner Ignoranz gerne anders sehen würde: Star Wars ist aufgrund des geschlossenen Mikrokosmos, den das EU bildet, schon lange nicht mehr sein werk allein.)

Also, was haben wir jetzt in diesem Trailer: So wie es scheint, kommt es zu einem wiedererstarken des Imperiums (auf welche Weise auch immer) der ursprüngliche Kampf Gut gegen Böse ist also noch lange nicht vorbei. Allerdings wird in dieser Interpretation mit einem mal ein gewisses maß an Bedrohlichkeit von Figuren geschaffen, die man eigentlich nicht in diesem Bereich vermutet hätte: Zum ersten Mal seid ich die Sturmtruppen durch die Korridore eines geenterten, alderanischen Konsularschiffs auf diplomatischer Mission habe stürmen sehen, habe ich wirklich Angst vor ihnen und befürchte in diesem Zusammenhang das schlimmste. (Dazu trägt vermutlich auch das neue Design der Rüstungen bei.)
Was wir aber auch erwarten können, sind Dinge die Star Wars irgendwie berühmt gemacht zu haben scheinen: Ein Wüstenplanet und die X-Wings, welche jetzt aber zum ersten mal nicht im Vakuum des Weltalls zum Kampfeinsatz kommen, sondern anscheinend in der Atmosphäre einer Welt ihre Fähigkeiten unter beweiß stellen müssen.

Das einzig lächerliche an der ganzen Geschichte ist aber das Auftreten des neuen dunklen Jedi/Sith/schlagmichTods. Auch wenn hier von vornherein klar ist, dass so ziemlich jedes Gesicht wirklich neu sein wird (es wurde ja bereits bekannt gegeben, dass unter Anderem eine Generationenwechsel stattfindet und Harrison Ford, Mark Hammill und Carrie Fisher nur noch als Nebenfiguren einen gesonderten Auftritt bekommen, so ist die einführung des neuen Bösewichts doch bestenfalls als Fragwürdig zu bezeichnen: Eine dunkel gekleidete Gestallt in einer Winterlandschaft ist in Ordnung. Aber eine Parierstange an einem Lichtschwert ist wirklich das absolut lächerlichste überhaupt. Angeblich ist das Lichtschwert eine elegante Waffe aus zivilisierteren Tagen, wenn man Obiwan Kenobi glauben schenken soll: Das hier aber ist so ziemlich das miglückteste Design für eine solche Waffe, das man sich vorstellen kann. Besser ausgedrückt: Kommt der neue Sith aus einer archaischen Barbaren-Kultur?

Gott... wir werden das Jahr 2015 abwarten müssen und uns dann vermutlich jeder für sich entscheiden, ob der neue Film geglückt oder missglückt ist. (Und ob wir jetzt ins Disney-Universum übersiedeln wollen, oder in unserem bleiben wollen. Die Physik konnte die Multiversen-Theorie bis Heute ja zum Glück weder bestätigen noch wiederlegen.)

Also: Fiebert ihr schon mit und näht neue Princes Leia Slave-Outfits für ein eventuelles Cosplay oder schreit ihr gerade vor Verzweigelung, weil der Teaser nichts Gutes erwarten lässt? Ich bin mir noch reichlich unschlüssig des Ganzen.