Montag, 22. Juni 2015

Rezension: The Walking Dead Band 09: Im finsteren Tal

Cover: Im finsteren Tal
The Walking Dead 09
Verlag: crosscult
Im letzten Band ist im Grunde die totale Katastrophe passiert: Das Gefängnis wurde von den Irren von Woodsbury überrannt. Lori wurde durch einen zufälligen Glückstreffer niedergestreckt und alles Endete damit, dass Rick seinem Sohn Carl beizubringen versuchte, dass seine Mutter in dem Gefecht ums Leben gekommen war. Mit den Nachwehen dieser Situation holt uns der Band ein, indem er zuerst darauf aufmerksam macht, dass Michonne die Ereignisse aus irgendeinem Grund überlebt hat.
Getrennt davon sind Rick und Carl dabei zu Fuß „Land zu gewinnen“ und zeitgleich mit den Traumata der vergangenen Ereignisse fertig zu werden. Rick kämpft dabei zusätzlich mit den Verletzungen, die er erlitten hat (und die scheinbar eine entzündete Wunde zur Folge hatten). Zeitgleich muss sich Carl der Tatsache stellen, dass er in einer Welt aufwächst, die man schlimmsten Falls als Kriegsgebiet beschreiben kann. Er ist also dazu gezwungen, wie ein Erwachsener die Grundlagen des Überlebens zu erlangen... und zeitgleich den Horror eines Verlustes des Notwendigen Schutzes von Kindern zu erleben. In diesem Zusammenhang erleben Rick und Carl langsam eine eher seltsame, fast schon distanzierter werdende Vater-Sohn-Beziehung, in der es immer wieder mal um die Frage geht, ob Rick eventuell irgendwann nicht mehr da ist. (Das irgendwann ein erneutes Aufeinandertreffen mit Michonne natürlich dabei zustande kommt, sollte klar sein.)

Der Band ist auf seine Weise einer der ruhigeren und dennoch verstörenderen Bände der Reihe. Jede Minute ist irgendwie erneut davon geprägt, dass alle sich mehr oder weniger darauf vorbereiten, dem jeweils anderen als nächstes den Gnadenschuß geben zu müssen. Und dennoch wieder zu zögern, wenn es denn soweit scheint. Das ergiebt dann immer wieder das Übel an der Geschichte, weil nur ein Schreckmoment zu viel fehlte, um einen Fehler zu begehen. Trotzdem alles in allem ein sehr interessanter Band. Wie immer mit einem Ende geprägt, dass von Abschied und vermeidlicher Hoffnung geprägt ist. Für sich betrachtet sehr verstörend und mit dem einen oder anderen Schockeffekt nochmal untermahlt.

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