Montag, 21. September 2015

Rezension: The Walking Dead Band 13: Kein Zurück

Cover: Kein Zurück
The Walking Dead 13
Verlag: crosscult
Nachdem die Gruppe von Rick im 12 Band der Serie erstmals in die Siedlung „Alexandria“ gelangt sind geht es in diesem Band hier um das entsprechende Leben in dieser seltsamen Gemeinschaft. Die Welt hat sich gewandelt, Ricks Gruppe hat ein Jahr lang unter den veränderten Bedingungen überlebt. Und Alexandria ist die Siedlung, die verzweifelt darum bemüht ist, die alte Welt zurück zu bekommen. (Oder zumindest als solche in einer entfernten Erinnerung nachzuahmen, so gut es geht.) Und dennoch gibt es dabei Probleme.
Rick übernimmt die Rolle des Sicherheitsmenschen und stößt schon bald auf den Umstand, das Douglas Monroe bestimmte Unstimmigkeiten in seiner Gemeinschaft einfach ignoriert hat, um besondere Kompetenzen, die in dieser Welt eine absolute Seltenheit sind, zu erhalten.
Abraham wurde in den Bautrupp gesteckt, der die Siedlung vergrößern soll. Und schon Bald kommt es zu einem Zwischenfall mit den Zombies, bei dem er eine andere Arbeiterin rettet. Nur das in der Folge dann auch von seiner Seite aus die Anführer-Position in diesem Bereich übernommen wird.
Insgesamt betrachtet scheint Alexandria deswegen wie ein sehr zerbrechliches Paradies zu sein. Nur das der Schrecken weiterhin lauert, aber verdrängt wird. Und gerade weil die Siedlung so zerbrechlich ist, macht Rick Vorbereitungen, um im Ernstfall gewappnet zu sein, den ganzen Laden zu übernehmen. Und die Katastrophen stehen nur noch kurz bevor.

Ich habe langsam das Gefühl, dass sich die Serie The Walking Dead irgenwie einer Art „Höhepunkt“ annähert, nur um dass hoffnungslos zu scheitern. Mittlerweile wird so etwas wie der Eindruck aufgebaut, dass sich alles wieder und wieder um mögliche Enklaven vergangener Gesellschaften dreht, die jeweils immer wieder zum Scheitern verurteilt sind. (Auf die eine oder andere Weise.) Gewallt spielt dabei eine sehr zentrale Rolle, wobei die Zombies nur das geringste Problem sind. Sie sind eher die heruntergerissene Maske, unter der nur noch ein vermodernder Sumpf zum Vorschein kommt. Während die jeweiligen Siedlungen mit ihrer entsprechenden Gesellschaftsstruktur noch immer um sehr viel Makeup bemüht sind, um diese jeweiligen Fäulnisprozesse zu kaschieren. Von der menschlichen Ebene aus betrachtet scheucht man eine Person nach der anderen in den Untergang des Zusammenspiels von zwischenmenschlichen Prozessen, die sich hinter der Fassade einer vermeitlichen Kleigartensiedlung verbergen.

Fazit

Wenn man Anfangs „nur“ das Gefühl hatte, dass Rick als Figur der Fokus ist, mit dem der Betrachter das Überleben innerhalb der Welt nach der Zombiekalypse, einsehen kann, so ist die Serie spätestens jetzt ziemlich eindeutig auf Rick endgültig aufgebaut.
Und ich muss dabei hinzufügen: Ich mag die Abschnitte der einzelnen Geschichten immer weniger. Ich kann nicht gezielt sagen, woran es liegt. Eventuell wirken Zombies früher oder später einfach nur ermüdend, oder ich habe im Moment einfach den Nerf für dieses spezielle, ständige Überlebensdrama im Rahmen des Verfalls von menschlichen Moralvorstellungen verlohren, aber mir persönlich fehlt langsam aber sich so etwas wie eine Identifikationsmöglichkeit mit der Story auf irgendeiner Ebene, was den ästhetischen Gehalt des ganzen bei der Rezeption angeht.
Vom grundlegenden Aufbau her kann man auch weiterhin nichts gegen die einzelnen Bände der „Walking Dead“-Reihe sagen. (Und ich verstehe mittlerweile ziemlich gut, warum der Stoff verfilmt wurde.) Aber: In der Comicform wird der ganze Plott langsam doch sehr dröge und verläuft sich irgendwo. Über Monroe wird immer wieder mal Andeutungen gemacht, dass er eigentlich ein Lüstlich sondergleichen wäre (okay, da er in dem vorangegangen Band ein mehr als eindeutiges Angebot gemacht hat, muss man das wohl als wirklich gegeben ansehen) aber so wirklich zusätzlichen Brennstoff brachte das nicht. Und eigentlich wird hier auch nur wieder einmal einiges nur angedeutet, um eine Art Höhepunt zu erreichen, an dessem Ende die scheinbare Vorbereitungen auf einen weiteren Schicksalsschlag nur stehen kann. Und das macht einiges kompliziert. Zumindest hat dieser Band mich mehr als nur unzufrieden zurückgelassen, nachdem ich die Seite 136 erreicht hatte.

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