Montag, 12. September 2016

Rezension: Akihisa Ikeda: Rasario+Vampire Season II Band 03

Cover: Rosario+Vampire
Season II Band 03
Verlag: TokyoPop
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich den derzeitigen Ansatz des dritten Bandes genau sehen soll: Entweder wird hier die erneute Vorstellung des Settings zu Ende betrieben um anschließend Charakterfokussiert andere Geschichten zu erzählen... oder aber es geht hierbei um eine sehr deutliche Auswalzung des Settings hinter den Rosario+Vampire-Geschichten, um irgendeinen noch nicht bekannten Aspekt aufzuzeigen.
Sei es drum: Es fängt damit an, dass Cocoa als neues Mitglied der Zeitungs AG mitten in der Nacht einem Werwolf begegnet, der anscheinend gerade ein Opfer produziert hat. Und darüber hinaus geht es auch noch darum, dass derzeit irgendeine seltsame Person Schülerinnen der Yokai High auflauert und ihnen die Kleidung zerfetzt. Der Verdacht ist natürlich sehr schnell auf Ginei Morioka gelegt, den Leiter der Zeitungs AG, der sich aber in der letzten Zeit kaum noch hatte blicken lassen. Und natürlich trachtet er auch weiterhin mit seinem altbekannten „Charme“ und seinen üblichen übergriffen jedem weiblichen Wesen nach der Wäsche. Die Frage, die sich hier stellt ist aber: Ist er wirklich der Sittenstrolch, der die Yokai High gerade zu einem dermaßen unsicheren Territorium macht?
Danach fängt eine zweite Geschichte rund um Mizore an, die gerade ihr siebzehntes Lebensjahr vollendet und zu einem besonderen Ritual der Schneefrauen nach Hause reisen will (und natürlich die gesammte Gang dabei mitnimmt.) Das Euphemistisch als „Blumenopfer“ bezeichnete Geschehen diehnt dabei in einem möglichst kurzen Zeitrahmen, in dem Schneefrauen Zeugungsfähig sind, einen geeigneten Gatten zu finden. (Und dabei kommen auch noch weitere Überraschungen über die Kultur der Schneefrauen innerhalb dieses speziellen Dorfes zum Tragen.) Jedenfalls sehen sich die Freunde am Ende dazu gezwungen mit Hilfe von Waffengewallt ihre Freundin aus der ganzen Misere herausboxen zu wollen. (Und stolpern dabei trotzdem über noch größere Überraschungen.)

Das Rosario+Vampire im Kern (aus dem westlichen Gesichtspunkt) einfach nur vollkommen bekloppt ist, brauche ich wohl nicht mehr großartig zu erwähnen, oder? Jedenfalls werden hier ein paar andere, doch recht seltsame Aspekte die man mit der japanischen Kultur irgendwo in verbindung bringt, hier aufgegriffen und mit der überzeichneten Sichtweise der „Yokai-Kultur“ vor einen Zerrspiegel gestellt um dabei die entsprechenden Sichtweisen zu beschreiben. Fakt ist, dass in dieser Geschichte sehr viel über mit den Fragen nach Identität, Bestimmung, aber in gewisser Weise auch sexuellen Übergriffen auf einer etwas härteren Ebene gespielt wird. (Und das dabei auch aufgezeigt wird, dass einige Dinge in diesem Bereich vermutlich „überlebbar“ sind.) Einige Aspekte erinnern doch sehr stark an die japanischen Themen von Ehrverlust und die dabei gewählte Lösung ist... bekannt. Was man hierbei allerdings merkt ist, dass diese Geschichte hier einen neuen, größéren Handlungbogen zu beginnen scheint, der wenigstens noch den nächsten Band in irgendeiner Weise vermutlich dominieren wird. Von daher bricht man hier wieder mit dem MonsteroftheWeek-Aspekt und sucht einen anderen Ansatz, um wieder über größere Storybögen weiter zu kommen. (Was das heißen mag, weiß ich selbst natürlich hierbei noch nicht. Aber man kann spekulieren, dass dabei einige größere Änderungen vermutlich erfolgen müssen. Speziell, weil hier eine Äußerung fällt, die weitere Verwicklungen der einzelnen Charaktere der Serie untereinander und darüber hinaus das dabei nur grob bislang angedeutete Umfeld, dass in den meisten Fällen noch gar nicht besprochen wurde, aufgezeigt wird.)
Das Mizore dabei den Auslöser bildet ist zwar befremdlich aber seiß drum: Vermutlich werden auch noch Moka, Kurumu und Yokari dabei irgendwie ihr Fett abbekommen.

Fazit

Uh... der Tonfall hat sich irgendwie mit diesem Band dann doch deutlich verändert. Waren bis jetzt viele Dinge eher auf der Ebene von leicht pubertierendem Humor gehalten, entwickelt sich mit einem mal ein wenig ernsteres Drama irgendwie in die Geschichte ein. Das heißt, dass Rosario+Vampire ein wenig die „Unschuld“ verliert, die es bislang ausgemacht hat. (Und ich bekomme das Gefühl, das die Zielgruppe älter geworden ist in der Zeit, in der die Geschichte bis hierhin erzält worden ist. Zumindest was die ursprüngliche Veröffentlichung in Japan angeht.)
So ist der Band erstmal nichts ganzes und nicht halbes, dass will ich gar nicht bestreiten, allerdings entwickelt sich hier auf der einen oder anderen Ebene gerade einiges, dass vielleicht langfristig ein wenig mehr Potential in die eine oder andere Richtung dabei bringt. Jetzt heißt es einfahc nur: Den nächstne Band abwarten und schauen, was darin passiert. Allerdings scheint letzten Endes dann doch sehr vieles nicht mehr ganz auf dem bislang bescheinigtem „StatusQuo“ aufzubauen. Immerhin werden hier die einzelnen Elemente, mit denen bislang gearbetiet wurde dann doch durch die jeweils veränderten, neuen Elemente ganz schön durchgerüttelt zu werden. Und ich weiß noch nicht, ob mir die Mischung wirklich gefallen will, die sich dabei langsam abzuzeichnen scheint.

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