Montag, 24. April 2017

Küchenverwüstung Singlestyle: Halava (Karneval der Rollenspielblogs)




Herzlich willkommen bei „Küchernverwüstung Singlestyle“, einer neuen Rubrik auf diesem Blog, die eigentlich als Video-Projekt für Youtube schon etwas länger in meinem Geist rumspukte (und vor allem aufgrund an mangelnder Technik dort auch nicht verwirklicht wurde), die blut_und_glas jetzt aber mit dem aktuellen Thema des Karnevals der Rollenspielblogs heraufprovoziert hat.
Worum solls gehen? Ich teste gerne gelegentlich neue Rezepte aus, einige davon auch auf Tauglichkeit für die eigene Rollenspielrunde (Sprich: Meine Mitspieler sind auch meine Versuchskaninchen) und einige Dinge stellen sich dabei als geeigneter raus, als andere.

Und da das diesmonatige Thema ganz explizit sich um süße Sachen dreht, komme ich wohl nicht darum, etwas aus diesen Analen rauszukramen und entsprechend zur Verkostung zur verfügung zu stellen. Meine Wahl traf dabei auf Halava. Nein, bevor ihr gleich abhaut: Es geht nicht um türkischen Honig. (Halva) Ich kann zwar verstehen, dass die entsprechenden Assoziationen da sind, handelt es sich hierbei ja um den gleichen Wortstamm, allerdings muss man dabei ein wenig wissen über die Herkunft des Gerichts preisgeben. Halava stammt ursprünglich aus der indischen Küche und beschreibt dort als Sammalbegriff eine ganze Reihe unterschiedlicher Süßspeisen, die in der Regel eine Zutat miteinander verbindet: Hartweizengrieß. (Etwas was wir in der deutschen Küche also eher mit deftigen Dingen in verbindung bringen.) Und technisch reden wir hier eigentlich gerade um etwas, dass in der indischen Küche als warmer Brei gegessen wird, allerdings eine sehr feste Konsistenz annimmt, wenn man es abkühlen lässt. Und dieser Zustand ist dann für mich wieder interessant, weil man damit ein paar Spielereien anstellen kann, sofern man einen Eiskugel-Kratzer zur verfügung hat.
Ich persönlich bin dem Ganzen irgendwann in Köln während eines s.g. „Ratha Jatra“ zum ersten mal begegnet. (Jemand hatte mich damals mitgenommen.) Und erst deutlich später hatte ich dann über Umwege das entsprechende Rezept identifiziert und versuchsweise einer meiner damaligen Runden in Münster kredenzt.

Doch fangen wir doch erstmal mit den Sachen an, die ihr auf der Einkaufsliste stellenweise braucht.

Die Unausweichliche Einkauforgie
Den Zutaten.

¾ l Wasser
225g Zucker
½ TL geriebene Muskatnuss
35 g Rosinen
200g Butter
225g Hartweizengrieß
35g gehackte Walnüsse

Vorbereitung:
Hackt zuallererst die Walnüsse klein. Ihr werdet später keine Zeit mehr bei der Zubereitung dafür finden. (Falls ihr da schon fertige Sachen gefunden habt. Um so besser. Fragt sich nur woher?)
Anschließend gebt ihr Zucker und Wasser in einen Topf und bringt das ganze zum Kochen. Sobald ihr den Zucker durch umrühren aufgelöst habt gebt die Rosinen und die Muskatnuss zu dieser Lösung und lasst das ganze einfach bei niedriger Flamme vor sich her köcheln.

Den Anfang machen Wasser, Zucker & Butter

In einem anderen Topf (der nach Möglichkeit größer sein sollte als der, in dem ihr gerade einen süßen Sud produziert) lasst ihr jetzt die Butter zerlaufen. Sobald das geschehen ist kippt den Hartweizengrieß hinzu und die nächsten 10 Minuten seid ihr mit einem Holzkochlöffel damit beschäftigt das Ganze bei mittlerer Flamme umzurühren. (Der Grieß muss das Fett aufnehmen.)
Sud und Grieß
Nachdem das vollbracht ist kippt ihr die süße Flüssigkeit zu dieser Fettmasse. Denkt dabei immer schön daran umzurühren. Als letztes kommen dann noch die Walnüsse hinzu, die ihr (wer hätte es gedacht) ebenfalls kräftig unterrühren müsst. Gerade hier bietet das Unterrühren mehrere Funktionen. Zum einen helft ihr dem Grieß dabei die Flüssigkeit aufzunehmen. Zum anderen wird der Halava dabei aber auch immer wieder aufgelockert, so das sich nach Möglichkeit keine Klümpchen bilden. (Ich weiß: Das geht stellenweise in die Arme, aber das Ergebnis lohnt sich.)
Kleingehackte Walnüsse nicht vergessen
Wenn ihr mit dem endergebnis halbwegs zufrieden seid, gönnt der Masse so etwas 5 Minuten zum abkühlen und haltet ein Gefäß bereit, in das ihr das ganze umfüllt. Wie gesagt: Man kann das Ganze zwar durchaus Warm genießen, allerdings bietet sich Halava gerade abgekühlt ebenfalls sehr gut an, weil es dann Fest geworden ist. (Allerdings macht sich eine Umfüllung schwierig, wenn dieser Zustand erreicht ist.) Anschließend dann einfach Potionsgerecht in kleinen Glasschälchen servieren. (Es bietet sich hier ein Eiskugel-Kratzer an, weil der dem ganzen noch etwas Form geben kann.)

Einfach alles unterrühren, bis es stimmt.
Ach ja. Zeit ist ja immer so eine zentrale Frage heutzutage. Rechnet mal mit etwa 25 Minuten, bis alles fertig ist.

Einfach und schnell servierfertig, ohne viel klimbim.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen